Malta: Geschäftsmann wegen Beihilfe zum Mord an Journalistin angeklagt
Vor mehr als zwei Jahren wurde die maltesische Enthüllungsjournalistin Daphne Caruana Galizia ermordet. Nun ist der Geschäftsmann Yorgen Fenech offiziell wegen Beihilfe zum Mord angeklagt worden.

Eine Person hält ein Foto der getöteten Journalistin Daphne Caruana Galizia in der Hand, die am 29. November 2019 während eines Protests, zu dem die Familien- und Bürgerbewegungen Galizias aufgerufen hatten, vor dem Büro des Premierministers in Valletta, Malta, getötet wurde. Foto: STRINGER/AFP über Getty Images
Foto: STRINGER/AFP über Getty Images
Mehr als zwei Jahre nach der Ermordung der maltesischen Enthüllungsjournalistin Daphne Caruana Galizia ist der Geschäftsmann Yorgen Fenech offiziell wegen Beihilfe zum Mord angeklagt worden. Bei der Anklageerhebung am Samstagabend befanden sich auch der Ehemann der Ermordeten, ihre drei Söhne sowie ihre Eltern und Schwestern im Gerichtssaal.
Caruana Galizia, die regelmäßig über Korruption, Geldwäsche und andere illegale Geschäfte in Malta berichtet hatte, war am 16. Oktober 2017 bei einem Bombenanschlag auf ihr Auto getötet worden.
Der 38-jährige Fenech wurde nach dem Gerichtstermin wieder in Untersuchungshaft genommen. Das Gericht ordnete zudem an, sein Vermögen einzufrieren. Fenech war vergangene Woche auf seiner Jacht vor der Küste Maltas festgenommen worden, als er versuchte, von der Mittelmeerinsel zu flüchten.
Caruana Galizias Familie hält Fenech für einen der Auftraggeber des Mordes. Nach Angaben aus Ermittlerkreisen hat er im Polizeiverhör aber Muscats langjährigen Büroleiter Keith Schembri beschuldigt, den Mord in Auftrag gegeben zu haben. Schembri wurde unmittelbar nach seinem Rücktritt am Dienstag festgenommen. Am Donnerstagabend ließ die Polizei ihn überraschend wieder frei.
Gegen drei Männer, die den Anschlag auf die 53-jährige Journalistin ausgeführt haben sollen, laufen Mordermittlungen, jedoch war bislang immer noch unklar, wer hinter dem Auftragsmord steckt. (afp)
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