Es war die Hoffnung vieler, durch eine Impfung die entzogenen Bürgerfreiheiten zumindest teilweise zurückzuerlangen. Aus Israels Hauptstadt Tel Aviv berichtet die „Times of Israel“ nach Angaben von „Channel 12 (Israel)“ von einem aufsehenerregenden Infektionsfall unter Schülern.
Die Masseninfektion ereignete sich in der vergangenen Woche auf einer Jahresabschlussfeier einer Schule in Tel Aviv.
Mindestens 83 Schüler hatten sich bei einem der Schüler mit dem Corona-Virus angesteckt. Dieser wiederum hatte sich bei einem geimpften Verwandten angesteckt, der sich
bei einem anderen Geimpften infiziert hatte, der kürzlich aus London zurückgekehrt war.
Israel forciert Schüler-Massenimpfungen
Insgesamt sind beim „Impf-Weltmeister“ Israel derzeit rund 60 Prozent der Menschen vollständig geimpft und das Land arbeitet intensiv an den Massenimpfungen von Schülern. Am Freitag, 2. Juli, sollen allein schon fast 10.000 Erstimpfungen bei Kindern im Alter von zwölf bis 15 Jahren vorgenommen worden sein.
Die Regierung versucht ihre Jugend in Impfstimmung zu bringen. Premierminister Naftali Bennett appellierte am vergangenen Sonntag nach einer Kabinettssitzung an die Teenager Israels, sich impfen zu lassen – um Einschränkungen abzuwenden. Der Regierungschef erklärte den jungen Menschen: „Wir wollen keine Grenzen setzen – weder auf Partys, noch auf Reisen oder sonstwas.“
Bennett will bis zum 9. Juli 300.000 Kinder impfen lassen, um die Ende Juli auslaufenden 1,4 Millionen Impfdosen möglichst weitgehend noch zu nutzen, inklusive einer Zweitimpfung.
Gleichzeitig steigt die Zahl der Infektionen rasant an. Am Sonntag waren es 2.455 aktive Fälle, ein Wert, wie zuletzt Anfang April. Das Gesundheitsministerium erwartet in den
kommenden Wochen eine weitere Steigerung um täglich bis zu 600 Neuinfektionen, berichtet die „Berliner Morgenpost“.
Forderungen nach Verstärkung der Maßnahmen und der Rückkehr des „Grünen Passes“ werden laut. Am Sonntag hatte das Kabinett nach einer Sitzung jedoch noch keine großen Änderungen vorangetrieben.
Mittlerweile viele Varianten von SARS-CoV-2
Aktuell kommt es vermehrt zu Infektionen mit der Delta-Variante des ursprünglich aus China stammenden SARS-CoV-2, allgemein als Corona-Virus bekannt. Diese Variante gilt nach offiziellen Angaben aus
Großbritannien als ansteckender als der ursprüngliche Virus. Allerdings soll der Verlauf der Krankheit rund 15 Mal weniger tödlich sein als der Urtyp. Die Impfungen sollen bei der Delta-Variante weniger wirksam sein als bisher gewohnt.
Insgesamt gibt es derzeit zahlreiche Mutationen des Virus. In Deutschland sind hauptsächlich vier Varianten aktiv, wie das Robert Koch-Institut
berichtet: Alpha (Großbritannien-Variante), Beta (Südafrika), Gamma (Brasilien) und Delta (Indien). Die Delta-Variante zeigt sich nach Angaben des „Deutschlandfunks“
nur selten durch die bisher bekannten Corona-Symptome wie Husten und Fieber oder den Verlust von Geschmack und Geruch, sondern durch eine laufende Nase und Kopfschmerzen.