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Iran

Mehrjährige Haftstrafen für iranische Journalistinnen

Wer über den Tod von Mahsa Amini berichtet, muss ins Gefängnis: Zwei Journalistinnen wurden zu sechs bzw. sieben Jahren verurteilt. Der Tod von Amini löste monatelange landesweite Proteste aus. 

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Währende einer Demonstration „Solidarität mit den Protestierenden im Iran“ am Großen Stern in Berlin, 15.9.2023.

Foto: Paul Zinken/dpa

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Lesedauer: 1 Min.

Zwei iranische Journalistinnen, die nach ihren Berichten über den Tod von Mahsa Amini im vergangenen Jahr festgenommen worden waren, sind zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Wie die offizielle iranische Justiz-Website Misan Online am Sonntag meldete, wurden Elaheh Mohammadi in getrennten Prozessen zu sechs Jahren und Nilufar Hamedi zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt. Sie können demnach binnen 20 Tagen Berufung einlegen.
Beide Journalistinnen wurden demnach in den monatelangen Gerichtsverfahren unter Ausschluss der Öffentlichkeit der Kollaboration mit den USA, Verschwörung gegen die Staatssicherheit und Propaganda gegen die Islamische Republik schuldig gesprochen.
Hamedi, die für die Zeitung „Schargh“ arbeitete, wurde wenige Tage nach dem Tod von Amini im September 2022 festgenommen, nachdem sie das Krankenhaus besucht hatte, in das die 22-Jährige nach ihrer Festnahme durch die iranische Sittenpolizei eingeliefert worden war. Die junge Kurdin war wegen eines angeblichen Verstoßes gegen die strikte islamische Kleiderordnung festgenommen worden. Ihr Tod löste monatelange landesweite Proteste aus.
Hamedis Kollegin Mohammadi war ebenfalls im September 2022 festgenommen worden. Kurz zuvor war die Fotografin der reformorientierten Tageszeitung „Ham Miham“ in Aminis Heimatstadt Sakes in der Provinz Kurdistan gereist, um über deren von Protesten begleitete Beerdigung zu berichten. Beide sind seitdem im Evian-Gefängnis in Teheran inhaftiert.
Der Anwalt der Familie von Mahsa Amini war am vergangenen Dienstag wegen „Propaganda gegen den Staat“ zu einem Jahr Gefängnis verurteilt worden. Nach Angaben seiner Verteidigung hatte der 73-jährige Saleh Nikbacht zuvor mit „ausländischen und örtlichen Medien“ über den Fall Amini gesprochen.  (afp)

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