Versehentliches Ziel eines Militäreinsatzes?
Nach Flugzeugabsturz in Kasachstan: Flugschreiber werden in Brasilien ausgewertet
Ein Flugzeugabsturz in Kasachstan wirft Fragen auf: Was verraten die Flugschreiber der brasilianischen Embraer-Maschine? Experten in Brasilien beginnen mit der Untersuchung.

Aserbaidschan sprach nach dem Absturz vom Einsatz einer Waffe gegen das Passagierflugzeug.
Foto: Uncredited/Kazakhstan's Emergency Ministry/AP/dpa
Nach dem Flugzeugabsturz in Kasachstan sollen die Flugschreiber der Unglücksmaschine durch Experten in Brasilien ausgewertet werden. Die Ermittler hätten entschieden, den Stimmenrekorder und den Datenschreiber durch die brasilianische Behörde für Flugunfalluntersuchung auswerten zu lassen, erklärte das kasachische Verkehrsministerium am Sonntag. Bei dem abgestürzten Flugzeug handelte es sich um eine Maschine des brasilianischen Herstellers Embraer.
Die Maschine von Aserbaidschan Airlines mit 67 Insassen war am Mittwoch auf dem Weg von Aserbaidschans Hauptstadt Baku nach Grosny in Russland, flog dann aber Richtung Aktau in Kasachstan, wo sie abstürzte. 38 Menschen kamen dabei ums Leben.
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Samstag eingeräumt, dass die russische Luftabwehr zum Zeitpunkt des Absturzes aktiv gewesen sei. Putin entschuldigte sich für den Absturz. Demnach erklärte der russische Präsident auch, dass zu dem Zeitpunkt die russische Flugabwehr im Einsatz gegen ukrainische Drohnenangriffe war. Dass die Flugabwehr das Flugzeug mit einer Rakete getroffen habe, sagte Putin in dieser Deutlichkeit allerdings nicht. Der aserbaidschanische Präsident Ilham Alijew warf Russland vor, die Ursache des Absturzes verschleiern zu wollen.
Der internationale Luftfahrtverband (Iata) forderte am Sonntag eine „gründliche, transparente und unparteiische Untersuchung“. Es müsse herausgefunden werden, „warum diese Katastrophe stattfand“, ein solcher Vorfall dürfe sich nicht wiederholen.
Zivile Flugzeuge dürften „niemals das geplante oder versehentliche Ziel von Militäreinsätzen sein“, betonte der Luftfahrtverband. „Die hohe Wahrscheinlichkeit, dass Aserbaidschan Airlines-Flug 8243 das Opfer eines Militäreinsatzes sein könnte, wie mehrere Regierung einschließlich Russlands und Aserbaidschans andeuten“, verleihe einer gründlichen und unparteiischen Untersuchung höchste Bedeutung. (afp/red)
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