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Fackelzug durch Innenstadt

Nantes: Antifa-Gewaltdemo zieht zahlreiche Politikerreaktionen nach sich

Böller, Fackeln und Feuerwerkskörper der Antifa-Aktivisten gegen Tränengas der Polizisten. An der Antifa-Demo in Nantes nahmen über 600 Menschen teil.

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Archivbild: Antifa-Demo in Nantes 2017.

Foto: JEAN-SEBASTIEN EVRARD/AFP via Getty Images

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Lesedauer: 4 Min.

Eine „Antifa“-Demonstration mit dem Motto „gegen Faschismus, Kapitalismus und Autoritarismus“, an der am Freitagabend (21. Januar) mehr als 600 Personen im Stadtzentrum von Nantes teilnahmen, geriet außer Kontrolle. Zwei Personen wurden verletzt. Der Vorfall zog eine Flut an politischen Reaktionen nach sich, weil im Vorfeld einer der Vizebürgermeister für die Veranstaltung geworben hatte.
Die Demonstration, die um 19 Uhr mit Feuerwerk, Fackeln und Rauchbomben begonnen hatte, nahm dann eine weniger friedliche Wendung. Die Antifa-Aktivisten haben Feuerwerkskörper angezündet, Polizisten angegriffen und Läden demoliert.

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„Nieder mit dem Staat, nieder mit den Bullen und den Faschos“, skandierten die Demonstranten laut Videos auf Twitter und YouTube. 
Die Schaufensterscheibe eines Zara-Geschäfts wurde im Zuge der Demo in tausend Stücke zerschlagen und die Front anderer Geschäfte beschädigt, wie eine Polizeiquelle berichtete. 
Die Demonstranten haben Wurfgeschosse gegen die Sicherheitskräfte geworfen, die mit Tränengasgranaten antworteten.

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Zudem wurde an der Loire die Statue von Colonel Georges de Villebois-Mareuil, einem in Nantes geborenen Militär beschädigt. Der Colonel galt als ein Gründungsmitglied der nationalistischen und royalistischen Bewegung „Action française“ im Jahr 1899, berichten französische Medien. 
Die Demonstration bewegte sich später auf eine „Bar zu, die dafür bekannt ist, rechtsextreme Aktivisten zu beherbergen“, so die „Autonome und engagierte Mediengruppe“ Nantes Révoltée. 
https://www.youtube.com/watch?v=hIgaCnmH_7I
Ein Kellner und ein Gast der Bar wurden durch Antifa-Aktivisten verletzt. Sie wollten jedoch keine Anzeige erstatten, wie Polizeiquellen berichteten.

Stellvertreter verharmlost Ausschreitungen

Der Vorfall hat eine Flut an politischen Reaktionen ausgelöst. Die erste Bürgermeisterin von Nantes, Johanna Rolland, verurteilte auf Twitter „aufs Schärfste“ die „Beschädigungen, die unser Stadtzentrum zum Objekt gemacht haben“. Sie unterstütze „die betroffenen Geschäftsleute“.
Die Vorsitzende des Regionalrats der Region Pays de la Loire, Christelle Morançais, verurteilte die „äußerst schwerwiegenden“ Vorfälle. Sie schrieb auf Twitter: „Unterstützung und Anerkennung für unsere Polizisten, die angesichts dieser gewalttätigen Gruppierungen eine hervorragende Arbeit leisten“.
Tristan Riom, der fünfte Stellvertreter des Bürgermeisters von Nantes, der für Bauwesen, Energie und Klima zuständig ist, war nach eigenen Angaben „als einfacher Passant“ Zeuge der Ausschreitungen.
Er gab zu, eine Twitter-Nachricht gelöscht zu haben, die heftige Reaktionen auslöste. In seiner Nachricht begrüßte er die Demonstration als „Fackelmarsch gegen die extreme Rechte“. Die Demonstranten seien Menschen, die mit Musik „auf den Vormarsch übler Ideen in unserem Land aufmerksam machen“.
Riom hat sich später entschuldigt, er hätte nicht gewusst, dass die Aktion in Gewalt ausufern würde. Er hätte nicht genügend Informationen gehabt und die Situation falsch eingeschätzt.
Die Opposition fordert nun seinen Rücktritt.
„Leider unterstützen die Grünen wie allzu oft die ‚Antifa‘-Bewegungen, die jedes Mal ausarten“, kritisiert Stadtrat Julien Bainvel. Die Stadt Nantes sei immer wieder Gegenstand von Demonstrationen dieser Art. Solche Aktionen würden erhebliche finanzielle Kosten mit sich bringen. Die Verurteilung von Johanna Rolland findet Bainvel zu „zaghaft“ und fordert sie auf, Stellvertreter Riom abzusetzen.
Polizeiquellen zufolge wurden am Abend zwei Personen festgenommen, von denen eine in Polizeigewahrsam genommen wurde. 
Zur gleichen Zeit fand in der Kirche Saint-Clément, die nicht weit vom Demonstrationszug entfernt war, laut Polizeiquellen „ohne Ausschreitungen“, eine Messe zum Gedenken an Ludwig XVI. statt, der am 21. Januar 1793 guillotiniert worden war.

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