Kerzen in Kuba
Proteste gegen Stromausfälle führen zu hohen Haftstrafen
Sie wollten mehr Strom und sind nun in Haft. 13 Personen protestierten in Kuba 2022 gegen 18 Stunden dauernde Stromausfälle.

Ohne Strom auch kein Licht. Hier ein Stromausfall in der Ukraine.
Foto: Emilio Morenatti/AP/dpa
Im Zusammenhang mit Protesten gegen längere Stromausfälle im Jahr 2022 sind in Kuba nach Angaben einer Menschenrechtsorganisation 13 Menschen zu langen Haftstrafen verurteilt worden.
Wie die in der US-Metropole Miami ansässige Organisation Justicia 11J der Nachrichtenagentur AFP mitteilte, wurden die zehn Männer und drei Frauen unter anderem wegen Aufruhrs, Beleidigung, Feindpropaganda und Sabotage zu Strafen zwischen vier und 15 Jahren Gefängnis verurteilt.
Proteste gegen 18 Stunden lange Stromausfälle
Die 13 Verurteilten sitzen den Angaben zufolge bereits seit den Protesten am 18 und 19. August 2022 in Haft. Sie waren demnach 2022 in der Stadt Nuevitas, 600 Kilometer von der Hauptstadt Havanna entfernt, auf die Straße gegangen, um gegen bis zu 18 Stunden lange Stromausfälle und für eine Verbesserung ihrer Lebensbedingungen auf die Straße gegangen.
Laut Justicia 11J können die Verurteilten noch Berufung gegen die Urteile einlegen. Die Mutter eines 23-Jährigen, der zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt wurde, äußerte sich sehr besorgt. „Meinem Sohn geht es sehr schlecht“, sagte die Frau, die nicht namentlich genannt werden wollte, der Nachrichtenagentur AFP.
Energieknappheit
2022 hatte Kuba wegen Energieknappheit unter besonders heftigen Stromausfällen gelitten. Regierungskritische Proteste wie in Nuevitas sind in dem sozialistisch regierten Land in den vergangenen Jahren häufiger geworden – trotz des Risikos, festgenommen und zu harten Strafen verurteilt zu werden.
Während regierungskritischer Demonstrationen im Juli 2021 waren nach Angaben der kubanischen Behörden fast 500 Menschen zu Strafen von bis zu 25 Jahren Haft verurteilt worden. (afp)
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