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Orban macht Ausländer für Einschleppung des Coronavirus in Ungarn verantwortlich

Ungarn kämpfe einen "Zwei-Fronten-Krieg" gegen die Einwanderung und das Coronavirus, sagte Ungarns Ministerpräsident Orban.

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Ungarns Regierungschef Victor Orban.

Foto: Filip Singer/dpa

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Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban sieht in der Einwanderung den Hauptgrund für die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in seinem Land. Auf die Frage, warum Ungarn die Universitäten, aber nicht die Schulen schließe, sagte Orban am Freitag in einem Radio-Interview, weil es an den Hochschulen “viele Ausländer gibt”. Die Erfahrung sei, dass vor allem Ausländer die Krankheit eingeschleppt hätten und diese sich unter Ausländern ausbreite.
Ungarn kämpfe einen “Zwei-Fronten-Krieg” gegen die Einwanderung und das Coronavirus, sagte Orban. “Es gibt eine logische Verbindung zwischen beiden, da sich beide durch Bewegung ausbreiten.” Bisher wurden in Ungarn 19 Menschen mit einer Coronavirus-Infektion registriert. Unter ihnen sind neun Iraner, die zum Großteil als Stipendiaten in Ungarn studieren, sowie ein britischer Staatsbürger.
Das ungarische Innenministerium kündigte am Freitag an, zwei iranische Studenten auszuweisen, bei denen das Virus diagnostiziert wurde. Sie hätten in einem Krankenhaus eine Quarantänestation ohne Erlaubnis und ohne Schutzkleidung verlassen, hieß es. Der Iran gehört zu den am meisten von der Viruserkrankung betroffenen Staaten.

Randale im Krankenhaus

Tibor Lakatos, Leiter der Coronavirus-Taskforce in Ungarn legte in einer Pressekonferenz am Montag (9.3.) die Lage in Ungarn bezüglich der Ausbreitung der Wuhan-Lungenseuche dar. Er berichtete, dass die zwei iranischen Studenten, die sich mit Covid-19 infiziert haben, in der Quarantäne sehr unkooperativ zeigen.
„Sie benehmen sich überhaupt nicht einsichtig“, sagt Lakatos. Sie hätten versucht, die Quarantäneregeln zu umgehen. Daher sichern derzeit Polizisten das Krankenhaus, wo sie untergebracht sind, so der Leiter der Taskforce.
Auf eine Frage antwortete Lakatos, dass die beiden iranischen Studenten gar nicht mit dem medizinischen Personal kooperieren würden und mehrere Stühle aus dem Krankenraum geworfen hätten.

„Mangelnde Kooperation wird mit Ausweisung bestraft“

Indes hat das ungarische Außenministerium beschlossen, Iraner nicht mehr nach Ungarn einreisen zu lassen, sagte der Leiter des Taskforce. Es dürfen auch diejenigen nicht mehr einreisen, die zwar schon ein Visum ausgestellt bekommen, aber es noch nicht verwendet haben, teilte Lakatos am Montag mit.
In der Pressekonferenz wurde auch bekannt gegeben, dass die Nichteinhaltung der Seuchenregel Strafmaßnahmen nach sich ziehe:
„Mangelnde Kooperation wird mit Ausweisung bestraft.“
Brigadegeneral Attila Kiss, Direktor des ungarischen Einwanderungs- und Asylamts, fügte hinzu: „Diejenigen, die nicht mit dem Gesundheitsamt kooperieren, können ebenfalls abgeschoben werden.“
Nach der Zeit der Quarantäne könnten sie in Gewahrsam genommen werden, wo sie bis zu sechs Monate bleiben würden. Diese Zeit könne man verdoppeln, danach stünde die Abschiebung bevor, so Kiss weiter.
Kiss betonte, dass die iranischen Staatsbürger über alles im Vorfeld informiert wurden. Die iranische Botschaft in Budapest wurde ebenfalls gebeten, die Informationen umgehend an ihre Landsleute weiterzugeben.
Am Freitag beriet der deutsche Außenminister Heiko Maas (SPD) per Videokonferenz mit seinen Kollegen aus den vier Visegrad-Staaten Ungarn, Slowakei, Tschechien und Polen. Sie hätten sich gegenseitig über Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Ausbreitung ausgetauscht, erklärte Maas. “Gerade in Corona-Zeiten brauchen wir mehr, nicht weniger internationale Zusammenarbeit.”  (afp/sua)

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