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Perus Präsident bittet Trump um Auslieferung von Ex-Staatschef Toledo

Die peruanische Justiz hatte vergangene Woche einen internationalen Haftbefehl für den früheren Staatschefs Alejandro Toledo ausgestellt. Der Ex-Staatschef soll umgerechnet rund 18,6 Millionen Euro Bestechungsgelder angenommen haben.

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Alejandro Toledo Foto: GERALDO CASO/AFP/Getty Images

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Der peruanische Präsident Pablo Kuczynski hat seinen US-Kollegen Donald Trump um die Auslieferung des früheren Staatschefs Alejandro Toledo gebeten, der wegen Korruptionsvorwürfen gesucht wird.
Kuczynski habe Trump gebeten, zusammen mit dem US-Außenministerium zu prüfen, ob Toledo “zurück nach Peru geschickt” werden könne, berichtete die amtliche peruanische Nachrichtenagentur Andina am Sonntag. Die peruanischen Behörden vermuten, dass Toledo sich in San Francisco aufhält.
Zuvor hatte die Regierung in Lima mitgeteilt, die US-Regierung verlange zusätzliche Informationen im Zusammenhang mit dem Auslieferungsersuchen. In einer Information des Weißen Hauses über ein Telefonat Trumps mit Kuczynski wurde Toledo nicht erwähnt. Demnach sprachen die beiden Präsidenten über die “humanitäre Lage” und andere Probleme in Venezuela.
Die peruanische Justiz hatte vergangene Woche einen internationalen Haftbefehl für Toledo ausgestellt. Der Ex-Staatschef soll umgerechnet rund 18,6 Millionen Euro Bestechungsgelder angenommen haben. Die Korruptionsvorwürfe stehen im Zusammenhang mit dem Skandal um den brasilianischen Baukonzern Odebrecht, der sich mittels Schmiergeldern Aufträge gesichert haben soll. Odebrecht steht auch im Fokus der Korruptionsaffäre um den staatlichen brasilianischen Ölkonzern Petrobras, der derzeit das Nachbarland erschüttert.
Der frühere Odebrecht-Chef in Peru, Jorge Barata, hatte zugegeben, dass sein Unternehmen der Regierung unter Toledo die Schmiergelder für einen Auftrag zum Bau der Interozeanischen Autobahn zwischen Brasilien und Peru gezahlt habe. Mittelsmann war Medienberichten zufolge Toledos ehemaliger Sicherheitschef, Avraham Dan On.
Der 70-jährige Toledo, der von 2001 bis 2006 peruanischer Staatschef war, weist die Vorwürfe als politisch motiviert zurück. Sein Anwalt Heriberto Benítez kündigte an, gegen die angeordnete Untersuchungshaft vorzugehen. Er hatte das Gericht aufgefordert, Toledo lediglich vorzuladen. Der mit dem Fall betraute Richter Richard Concepción erklärte jedoch, dass Toledo “mit hoher Wahrscheinlichkeit” Schmiergelder angenommen habe. (afp)

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