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Tierschutz und die bösen „Orks“

Pferd stirbt bei Dreharbeiten zur “Herr der Ringe”-Serie: PETA fordert Verzicht auf echte Tiere am Set

Tierschützer sind empört: Ein Pferd stirbt bei der Produktion zur Amazon-Serie „Die Ringe der Macht“. Nun werden die Serienmacher mit den bösen „Orks“ aus der Fantasy-Welt auf eine Stufe gestellt – von der Tierschutzorganisation PETA.

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Eine Szene aus „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“.

Foto: Screenshot aus Youtube-Video

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Lesedauer: 3 Min.

Nicht alle Mitwirkenden der zweiten Staffel zur Amazon-Serie „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ haben die Dreharbeiten überstanden. Am 21. März erlitt ein Pferd vor den Proben für die Produktion der Fantasy-Serie, die derzeit im Vereinigten Königreich stattfindet, einen Herzstillstand.
“Wir sind zutiefst betrübt, dass ein Produktionspferd gestorben ist”, meldete ein Sprecher von Amazon Studios. Der Trainer sei nicht verkleidet gewesen und die Dreharbeiten hätten noch nicht begonnen, zitiert „The Guardian“ aus einer Mitteilung. Zu diesem Zeitpunkt seien sowohl ein Tierarzt als auch ein Vertreter der American Humane Association anwesend gewesen. Die Autopsie des Tieres habe dessen Herzversagen bestätigt.
Aus Quellen, die der “Herr der Ringe”-Produktion nahestehen, habe das Magazin „Variety“ erfahren, dass am Tag des Vorfalls mehr als 30 Pferde im Einsatz waren. Als das Pferd den Herzstillstand erlitten habe, habe es mit rund 20 anderen Pferden zusammen gestanden.
Zuständig für die Tiere sei die Firma The Devil’s Horsemen gewesen, in deren 50-jähriger Geschichte laut dem US-Magazin noch kein Pferd zu Tode gekommen sei. Das Unternehmen hat bereits mit namhaften Serien wie Game of Thrones und The Crown sowie mit Hollywood-Produktionen wie Justice League und Transformers zusammengearbeitet.

Tierschutzorganisation PETA vergleicht Produzenten mit „Orks“

PETA, die weltweit größte Tierschutzorganisation, kritisierte den Vorfall scharf. In einer Erklärung forderte PETA die Unterhaltungsindustrie auf, bei Produktionen keine echten Pferde mehr einzusetzen.
“Es scheint, dass die Produzenten von ‘Die Ringe der Macht’ sich mit den Orks im Untergrund bewegen.“ Denn sie hätten ja die Möglichkeit, CGI – also computergenerierte Bilder – und andere „humane Methoden zu verwenden, die die gefährdeten Pferde am Set nicht zu Tode hetzen würden“, schrieb PETAs Vizepräsidentin Lisa Lange in einem Statement ihrer Organisation.
Wenn die Serienmacher es also nicht vermeiden könnten, „Tiere für ihre Kunst auszubeuten, sollten sie sich ein neues Medium suchen“, denn niemand wolle eine Fernsehproduktion sehen, in der es um Qualen gehe.

Auch 2012 Tiere bei Dreharbeiten gestorben

Schon früher sei die “Herr der Ringe”-Trilogie wegen der Behandlung der Pferde bei den Dreharbeiten in die Kritik geraten, heißt es in einem Bericht von „The Guardian“.
Demnach sei im Jahr 2012 der Regisseur Peter Jackson für die Produktion von „Der Hobbit: Eine unerwartete Reise“ stark kritisiert worden. Tierpfleger am Set behaupteten, dass drei Pferde sowie andere Nutztiere während der Produktion gestorben seien.
Als Reaktion darauf startete PETA damals eine Petition, in der die Kinobesucher aufgefordert wurden, sich zu weigern, Filme zu sehen, in denen Tiere zu Schaden gekommen sind.
Jackson habe später die Behauptungen aber zurückgewiesen, dass Tiere misshandelt worden seien, und bezeichnete sie als “unbegründet”. “Die Produktion bedauert, dass PETA eine solch schwerwiegende Behauptung aufgestellt hat, die viele der engagierten Neuseeländer, die mit Tieren an dem Film gearbeitet haben, verärgert hat”, schrieb Jackson auf Facebook.
Die dreiteilige Verfilmung des Romans „Der Hobbit“ von J. R. R. Tolkien aus dem Jahr 1937 hatte in Neuseeland stattgefunden.

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