Preis für US-Ölsorte wieder im Plus - Trump erwägt Aufstockung der strategischen Ölreserven
Nach seinem historischen Absturz am Montag ist der Ölpreis im frühen Handel wieder etwas nach oben geklettert. US-Präsident Donald Trump will den dramatischen Absturz des Erdölpreises dafür nutzen, die strategischen Ölreserven seines Landes aufzustocken.

Oil platforms under maintenance near Bergen, Norway.
Nach seinem historischen Absturz zu Wochenbeginn ist der Ölpreis im frühen Handel am Dienstag wieder nach oben geklettert. Auf den asiatischen Marktplätzen verließ der Preis für das Barrel der US-Referenzsorte WTI den Negativbereich und stieg auf 1,10 Dollar pro Barrel (159 Liter).
Angesichts der geringen Nachfrage wegen der Corona-Pandemie hatte der Preis für WTI am Montag einen beispiellosen Tiefflug erlebt – erstmals in seiner Geschichte rutschte der Preis ins Minus. An der New Yorker Börse lag der Schlusspreis bei minus 37,63 Dollar pro Barrel. Das bedeutete, dass Händler bereit waren, Käufern Geld für die Abnahme des Rohöls zu bieten.
Der Erdölpreis war bereits in den vergangenen Wochen wegen der Corona-Pandemie drastisch abgerutscht. Die Nachfrage nach dem Rohstoff hat in der Corona-Krise deutlich nachgelassen. Die Pandemie hat weltweit zu einer drastischen Abnahme der globalen wirtschaftlichen Aktivitäten sowie des Straßen- und Luftverkehrs geführt, weshalb weniger Öl gebraucht wird.
Zwar einigten sich die wichtigsten Förderländer kürzlich auf eine Senkung der Produktion, um den Preis wieder nach oben zu bringen. Sie vereinbarten, im Mai und Juni fast zehn Millionen Barrel Öl weniger täglich zu produzieren. Die Maßnahme blieb bislang jedoch weitgehend wirkungslos.
Trump fasst Aufstockung der strategischen Ölreserven ins Auge
US-Präsident Donald Trump will den dramatischen Absturz des Erdölpreises dafür nutzen, die strategischen Ölreserven seines Landes aufzustocken. Seine Regierung wolle die Reserven um bisu 75 Millionen Barrel erhöhen, sagte Trump am Montag während seines täglichen Briefings zur Corona-Krise im Weißen Haus.
Diese Menge an Rohöl soll nach Angaben des Präsidenten jedoch nur aufgekauft werden, wenn der US-Kongress dem zustimmt – oder wenn die Regierung die Kosten durch die Vermietung von Lagerflächen in Bundeseinrichtungen kompensieren kann.
Die derzeitigen strategischen Ölreserven der USA belaufen sich auf 635 Million Barrel. Erlaubt sind Reserven von bis zu 713,5 Million Barrel. Ein Barrel entspricht 159 Litern. Die Reserven sind in vier unterirdischen Depots an der Meeresküste der US-Bundesstaaten Texas und Louisiana gelagert. Sie sind dafür gedacht, während Krisensituationen entstehende Versorgungslücken zu füllen.
Der Erdölpreis war am Montag an der New Yorker Börse erstmals in seiner Geschichte tief ins Negative gerutscht. Der Preis der US-Referenzsorte WTI zur Lieferung im Mai schloss bei minus 37,63 Dollar pro Barrel. Das bedeutet, dass Händler bereit waren, Käufern Geld zu bieten.
Hauptursache des Preisverfalls sind die weggebrochene Nachfrage nach dem Rohstoff in der Corona-Krise. Die Pandemie hat zu einer drastischen Abnahme der globalen wirtschaftlichen Aktivitäten sowie des Straßen- und Luftverkehrs geführt.
Hintergrund des historischen Preisabsturzes am Montag war neben der Corona-Pandemie auch, dass Mai-Terminverträge nur noch bis Dienstag verkauft werden können, die Erdöl-Lager aber nahezu voll sind. Deswegen gibt es nahezu keine Abnehmer mehr. (afp/nh)
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