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Wahlen in Russland

Putin bestätigt Pläne zum Austausch von Nawalny

Es gab Pläne, Oppositionsführer Alexej Nawalny gegen andere Gefangene auszutauschen. Wladimir Putin bestätigte dies in einer Pressekonferenz in seiner Wahlkampfzentrale.

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Demonstranten halten vor dem russischen Generalkonsulat in Bonn ein Banner mit dem Porträt des gestorbenen Alexej Nawalny (März 2024).

Foto: Thomas Banneyer/dpa

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Lesedauer: 2 Min.

Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Tod des Oppositionsführers Alexej Nawalny als „traurigen Vorfall“ bezeichnet.
„Was Herrn Nawalny angeht. Ja, er ist gestorben. Dies ist ein trauriger Vorfall“, sagte Putin in der Nacht zum Montag bei einer Pressekonferenz in seiner Wahlkampfzentrale, die vom Staatsfernsehen übertragen wurde. Dabei nannte Putin seinen Widersacher erstmals seit Jahren öffentlich beim Namen.
Putin sagte zudem, er sei kurz vor dem Tod Nawalnys zu einem Gefangenenaustausch bereit gewesen. Einige Tage vor Nawalnys Tod hätten ihm einige Kollegen gesagt, dass es die Idee gebe, Herrn Nawalny gegen einige Leute auszutauschen, die in westlichen Ländern im Gefängnis sitzen. „Ich habe gesagt ‘ich bin einverstanden'”. Nawalny war Mitte Februar unter ungeklärten Umständen in einem Straflager gestorben.

Todesumstände weiter ungeklärt

Der zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilte Kremlkritiker Nawalny war Mitte Februar in einem Straflager in Sibirien gestorben. Die Umstände seines Todes sind bis heute nicht geklärt. Laut Behörden ist der schärfste Kritiker von Putin bei einem Rundgang auf dem eisigen Gefängnishof zusammengebrochen. Wiederbelebungsversuche seien erfolglos geblieben.
Kurz nach Nawalnys Tod verlautete aus dem Kreis seiner Vertrauten, dass er eigentlich gegen den in Deutschland inhaftierten sogenannten Tiergartenmörder hätte frei getauscht werden sollen.
Demnach hätte der im Dezember 2021 in Deutschland verurteilte Wadim K. an Russland ausgeliefert werden sollen – im Gegenzug für Nawalny und zwei nicht näher genannte US-Amerikaner. Ein entsprechendes Angebot sei Kremlchef Wladimir Putin Anfang Februar unterbreitet worden, hieß es.
Nawalnys langjähriger Vertrauter Leonid Wolkow nannte Putins Stellungnahme einen Monat nach dem Tod des Kremlgegners „zynisch“.  (afp/dpa/red)

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