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Ranghoher ägyptischer Richter begeht in Polizeigewahrsam Suizid

Der Anwalt warf den Behörden Fahrlässigkeit im Umgang mit dem Festgenommenen vor. "Er wurde psychologischem Druck ausgesetzt", sagte al-Beheiry. Eine Autopsie habe ergeben, dass der Richter Suizid begangen habe.

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Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi hatte bei seinem Berlin-Besuch einen gigantischen Auftrag für Siemens im Gepäck. Foto: Wolfgang Kumm/dpa

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Einer der höchsten Richter in Ägypten hat sich einen Tag nach seiner Festnahme wegen Korruptionsverdachts das Leben genommen. Der Generalsekretär des Staatsrats, Wael Schalabi, habe sich in Polizeigewahrsam in einem Badezimmer an einem Schal erhängt, sagte sein Anwalt Sajed al-Beheiry am Montag der Nachrichtenagentur AFP in Kairo.
Der Anwalt warf den Behörden Fahrlässigkeit im Umgang mit dem Festgenommenen vor. “Er wurde psychologischem Druck ausgesetzt”, sagte al-Beheiry. Eine Autopsie habe ergeben, dass der Richter Suizid begangen habe. Die ägyptische Justiz verhängte nach Bekanntwerden des Todesfalls eine Nachrichtensperre.
Schalabi war am Sonntag festgenommen worden. Der Zugriff erfolgte in Zusammenhang mit der Festnahme eines anderen hohen Gerichtsbeamten, Gamal al-Labban, vor einigen Tagen.
Im Haus von Labban sollen Medienberichten zufolge 24 Millionen ägyptische Pfund (etwa 1,2 Millionen Euro), vier Millionen Dollar (3,8 Millionen Euro) sowie noch einmal zwei Millionen Euro gefunden worden sein. Labban war am Gericht für Anschaffungen und Ausgaben zuständig. Die Staatsanwaltschaft hatte Schalabi ins Visier genommen, da der Richter sämtliche Verträge der Beschaffungsabteilung unterzeichnen musste.
Präsident Abdel Fattah al-Sisi hat sich dem Kampf gegen die weit verbreitete Korruption in Ägypten verschrieben. Der Organisation Transparency International zufolge rangiert das Land auf Platz 88 des weltweiten Korruptionsindex, in dem 168 Staaten gelistet werden.  (afp)

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