Reiseverbot: Iran will Verlassen der Städte untersagen
Der Iran will angesichts zu erwartender Reisen zum iranischen Neujahrsfest ein Reiseverbot verhängen.

Am 4. März 2020 gehen die maskierten Iraner in Teheran an einem Wandgemälde mit ihrer Nationalflagge vorbei. Foto: ATTA KENARE/AFP über Getty Images
Foto: ATTA KENARE/AFP über Getty Images
Im Kampf gegen das neuartige Coronavirus will jetzt auch der Iran ein Reiseverbot verhängen. In den kommenden Tagen soll nach Angaben von Regime-Vertretern der Reiseverkehr zwischen den Städten gestoppt werden.
Es sei dann untersagt, neue Reisen anzutreten und die Städte zu verlassen, sagte Regime-Sprecher Ali Rabii. Innenminister Abdolresa Rahmani Fasli sagte der staatlichen Nachrichtenagentur Irna, das Verbot solle am Donnerstag oder Freitag in Kraft treten.
Staatschef Hassan Ruhani hatte die iranischen Bevölkerung zuvor auf härtere Maßnahmen in der Krise eingestimmt. Die neuen Maßnahmen könnten für die Menschen “schwierig” werden, sagte Ruhani bei einer im Fernsehen übertragenen Kabinettssitzung.
Bislang keine offizielle Ausgangssperre
Der Iran gehört neben Italien, Spanien und China zu den am schwersten von der Coronavirus-Pandemie betroffenen Ländern weltweit. Trotzdem hatte Teheran bisher auf Reiseverbote oder eine Ausgangssperre verzichtet. Die Behörden haben den Iranern bisher nur empfohlen, zu Hause zu bleiben und auf Reisen zu verzichten.
Anlässlich der Feiern zum Neujahrsfest Newroz hat der iranische Krisenstab nun über eine Verschärfung der Maßnahmen diskutiert, sagte Ruhani. “Wir müssen diese Maßnahmen ausweiten.”
Das Gesundheitsministerium habe dem Krisenstab daher einen Plan vorgelegt, der noch am Mittwoch beschlossen werden solle. Die neuen Maßnahmen sollten bis zum Ende der Schulferien am 4. April gelten.
Nach Angaben von Vertretern des Mullah-Regimes haben sich im Iran mittlerweile mehr als 27.000 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Allein am Mittwoch vermeldete das Gesundheitsministerium mehr als 2200 Neuinfektionen. Die Zahl der Todesfälle stieg um 143 auf 2077 an. Die Dunkelziffer dürfte noch erheblich höher liegen. (afp/nh)
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.
0
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.