Rücktritt
Mongolischer Regierungschef wegen Corona-Skandals zurückgetreten

20. Januar 2021: Tausende von Mongolen haben gegen die ihrer Meinung nach grobe Behandlung einer mit dem Coronavirus infizierten Mutter und ihres neugeborenen Babys protestiert und damit eine Welle von Rücktritten von Beamten ausgelöst.
Foto: Byambasuren BYAMBA-OCHIR / AFP
Der mongolische Regierungschef Churelsuch Uchna ist wegen eines Corona-Skandals im Gesundheitswesen zurückgetreten. Es sei für ihn “herzzerreißend” gewesen zu sehen, wie eine Covid-19-Patientin und ihr Neugeborenes kurz nach der Geburt behandelt worden seien, begründete Churelsuch am Donnerstag seinen Rücktritt.
Als Regierungschef müsse er dafür die Verantwortung übernehmen. Am Mittwoch hatte es vor dem Regierungsgebäude in Ulan Bator Proteste gegeben.
Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie eine Frau, die offenbar erst kurz zuvor entbunden hatte, zu einem Gesundheitszentrum transportiert wurde. Sie trug bei Temperaturen von minus 25 Grad lediglich Krankenhauskleidung. “Wir haben bei der Verlegung dieser Mutter leider Fehler gemacht”, sagte Churelsuch. Insbesondere nach mongolischen Traditionen soll eine junge Mutter im ersten Monat nach der Geburt kalte Temperaturen und kaltes Essen meiden.
An den Protesten beteiligten sich am Mittwoch rund 5000 zumeist junge Menschen. Einige trugen gewickelte Bündel bei sich, die kleine Babys darstellen sollten. Wegen des Skandals waren bereits der Vize-Regierungschef und der Leiter der Krankenhausverwaltung zurückgetreten. (afp)
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