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Seebrücke begrüßt Aufnahme unbegleiteter Migranten - aber: "Es ist beschämend, weil das viel zu wenig ist”

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Junge Migranten kommen nach Deutschland. Foto: Milos Bicanski/Getty Images

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Lesedauer: 2 Min.

Die Organisation Seebrücke hat die Aufnahme einer ersten Gruppe von 47 unbegleiteten Migranten in Deutschland begrüßt. Rund “50 Kinder und Jugendliche aus den griechischen Lager aufzunehmen, das ist ein guter Anfang, es rettet ihnen das Leben”, erklärte die Organisation am Samstag in Berlin. “Gleichzeitig ist es aber auch beschämend, weil das viel zu wenig ist”, hieß es weiter.
Die Seebrücke, die sich unter anderem unter dem Motto “LeaveNoOneBehind” (“Lasst Niemand zurück”) für eine “Abkehr von der europäischen Abschottungspolitik gegenüber Schutzsuchenden” einsetzt, wies darauf hin, dass sich in Deutschland bereits 150 Kommunen zur Aufnahme von Menschen aus den überfüllten Camps auf griechischen Inseln bereit erklärt haben. “Wir müssen alle evakuieren, bevor es zu spät ist”, forderte die Organisation auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie.
Eine Gruppe von EU-Ländern hatte sich bereits vor Monaten auf die Aufnahme von 1600 Kindern und Jugendlichen aus den Lagern verständigt, davon rund 350 in Deutschland. Die humanitäre Aktion hatte sich jedoch immer wieder verzögert, auch aufgrund der Corona-Krise. Am Samstagvormittag traf eine erste Gruppe von 47 Minderjährigen in Hannover ein. Zuvor hatte Luxemburg am Mittwoch zwölf junge Migranten aufgenommen.
EU-Migrationskommissarin Ylva Johansson lobte in den Zeitungen der Funke Mediengruppe die Aktion. Sie drängte aber auch auf weitere Umverteilungsaktionen. Es gebe in den Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln neben den unbegleiteten Migranten weitere gefährdete Gruppen, sagte sie mit Blick auf die Corona-Pandemie. “Wir müssen helfen, das Eindringen des Virus in die Lager zu verhindern und gefährdete Gruppen aus dem Lager zu verlegen”, sagte die EU-Kommissarin. (afp/so)

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