Corona-Impfung
Stiko empfiehlt Auffrischungsimpfungen für Risikopatienten

Seniorin unter Beobachtung nach der Corona-Impfung. Symbolbild. Foto: iStock
Foto: iStock
Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat sich nach Angaben ihres Vorsitzenden Thomas Mertens dafür entschieden, eine Empfehlung für die bereits angelaufenen Corona-Auffrischungsimpfungen zu geben.
“Die Stiko empfiehlt abgestuft Auffrischungsempfehlungen für Menschen mit Immundefekten oder Erkrankungen, bei denen das Immunsystem medikamentös reguliert wird, etwa bei Rheuma oder nach einer Transplantation”, sagte Mertens den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitagsausgaben). Eine offizielle Veröffentlichung der Stiko gab es dazu am Donnerstagabend zunächst nicht.
“Wir haben die Sichtung aller wissenschaftlichen Daten zur Frage der Auffrischungsimpfungen für bestimmte Risikogruppen abgeschlossen und als Kommission eine Empfehlung beschlossen”, sagte der Stiko-Vorsitzende.
Eine generelle Empfehlung für bestimmte Altersgruppen werde derzeit nicht gegeben. Die Kommission prüfe “inwieweit die Studienlage eine generelle Impfempfehlung in bestimmten Altersgruppen begründet”.
Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern hatten sich bereits dafür ausgesprochen, Bewohner und Beschäftigte von Pflegeeinrichtungen und anderen Einrichtungen mit besonders gefährdeten Bewohnern zu impfen, ebenso medizinisches Personal und Menschen ab 60 nach individueller ärztlicher Beratung. Die Auffrischungsimpfungen begannen vor rund drei Wochen.
EMA entscheidet Anfang Oktober über Auffrischungsimpfung
Auch einige andere Länder haben bereits damit begonnen, Auffrischungsimpfungen für besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen anzubieten. Die USA haben das Vakzin von Biontech/Pfizer für Auffrischungen bei Menschen über 65 Jahren, Risikopatienten und für Beschäftigte in Berufen mit hohem Ansteckungsrisiko zugelassen. Eine grundsätzliche Booster-Impfung für alle ab 16 Jahren lehnte ein Expertengremium der US-Arzneimittelbehörde FDA jedoch ab.
Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) wird voraussichtlich Anfang Oktober über Auffrischungsimpfungen mit dem Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer für Menschen ab 16 Jahren entscheiden.
“Die verfügbaren Daten zeigen, dass die Immunität gegen Covid-19 nach den ersten Impfungen mit der Zeit nachlässt und der Schutz vor Infektionen und symptomatischen Erkrankungen in verschiedenen Teilen der Welt abnimmt”, sagte der Leiter für Impfstoffstrategie der EMA, Marco Cavaleri, am Donnerstag in Amsterdam.
Das Pharmaunternehmen Biontech/Pfizer hatte einen Zulassungsantrag für eine dritte Impfung mindestens sechs Monate nach Verabreichung der zweiten Dosis für über 16-Jährige gestellt. Anfang Oktober soll laut der EMA auch über Auffrischungsimpfungen mit den Mitteln von Biontech/Pfizer und Moderna für Risikopatienten und ältere Menschen entschieden werden. (afp/dl)
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.
0
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.