Taiwan wählt einen neuen Präsidenten – Wahl von Spannungen zu China überschattet
Heute wählt Taiwan einen neuen Präsidenten. Im Zentrum der Wahl steht die angespannte Beziehung des Landes zu China.

Rund 19,3 Millionen Wahlberechtigte sind heute aufgerufen, ihre Stimme abzugeben.
Foto: Carl Court/Getty Images
In Taiwan hat am Samstag die Präsidentschaftswahl begonnen. Die Wahllokale öffneten um 08.00 Uhr (Ortszeit, 01.00 Uhr MEZ) und sollten acht Stunden später schließen. Rund 19,3 Millionen Wahlberechtigte sind aufgerufen, ihre Stimme abzugeben.
Staatschefin Tsai Ing Wen kandidiert für eine zweite Amtszeit und gilt als Favoritin. Die Unabhängigkeitsverfechterin lag in den letzten Umfragen deutlich vor ihrem Rivalen Han Kuo Yu von der oppositionellen Kuomintang-Partei. Dieser setzt sich für eine Annäherung an Peking ein.
Seit dem Amtsantritt von Tsai, einer offenen Befürworterin der pro-demokratischen Bewegung in Hongkong, im Jahr 2016 haben sich die Spannungen zwischen Peking und Taipeh verschärft.

Tsai Ing Wen (2. v. l.) wartet in der Schlange vor einem Wahllokal. 11. Januar 2020, Taipeh, Taiwan.
Foto: Carl Court/Getty Images
1949 waren die Kommunisten in China nach einem Bürgerkrieg an die Macht gekommen und hatten nach ihrer Machtübernahme die vorherige Regierung Chinas nach Taiwan vertrieben.
Heute bezeichnet die Kommunistische Partei Chinas den Inselstaat als abtrünnige Provinz, die eines Tages mit der Volksrepublik vereinigt werden soll – notfalls auch mit Gewalt.
Wegen China ist Taiwan international zunehmend isoliert. Nur noch 15 Länder pflegen diplomatische Beziehungen mit Taipeh. (afp/as)
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