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Rücktrittsüberlegungen

Tausende demonstrieren für Verbleib von Spaniens Regierungschef Sánchez im Amt

In Spanien steht der sozialistische Regierungschef Pedro Sánchez unter Druck: Auslöser sind Korruptionsvorwürfe gegen seine Ehefrau. Anhänger protestierten in Madrid für seinen Verbleib im Amt.

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Gegen einen möglichen Rücktritt: Anhänger des spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez versammeln sich während einer Demonstration vor der Parteizentrale der PSOE.

Foto: Andrea Comas/AP/dpa

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Lesedauer: 2 Min.

In Spanien haben am Samstag Tausende Anhänger des sozialistischen Regierungschefs Pedro Sánchez gegen dessen möglichen Rückritt demonstriert. Die Demonstrierenden, die sich in Madrid vor der Zentrale von Sánchez’ Partei PSOE versammelten, trugen Transparente mit Aufschriften wie „Pedro, gib nicht auf“ und „Spanien braucht Dich“.
Sánchez hatte am Mittwochabend in Onlinenetzwerken mitgeteilt, dass er sich eine kurze Auszeit nehme, um über einen Rücktritt nachzudenken. Am Montag will er seine Entscheidung verkünden. Auslöser waren Korruptionsvorwürfe gegen seine Ehefrau Begoña Gómez. Ihr wird nach Angaben eines Gerichts in Madrid „Einflussnahme und Korruption im Geschäftsleben“ im Zusammenhang mit Corona-Hilfsgeldern vorgeworfen.
Die Ermittlungen gegen Gómez gehen demnach auf eine Anzeige der Antikorruptionsorganisation Manos Limpias (Saubere Hände) zurück.

Anhänger reisten aus anderen Regionen nach Madrid

Wenn Sánchez zurücktrete, bestehe die Gefahr, dass die extreme Rechte die Regierungsgeschäfte übernehme, sagte der 44-jährige José María Díez, der aus dem nordspanischen Valladolid zu der Demonstration nach Madrid gekommen war. In diesem Fall würde Spanien, „was Rechte und Freiheiten angeht“, Rückschritte machen.
In der PSOE-Zentrale saßen derweil Politiker zusammen, um Sánchez ebenfalls zu bitten, im Amt zu bleiben. „Pedro, bleib, wir stehen zusammen“, erklärte seine Stellvertreterin, Haushaltsministerin María Jesús Montero. Spanien müsse unter Sánchez weiter „vorankommen“.
Der 52 Jahre alte Sánchez regiert das Land seit 2018. Denkbar ist Beobachtern zufolge, dass er am Montag ankündigt, die Vertrauensfrage im Parlament zu stellen. Dabei könnte die Volksvertretung demonstrieren, dass seine Minderheitsregierung weiterhin von der Mehrheit der Abgeordneten mitgetragen wird. (afp)

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