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Neuer NATO-Generalsekretär

„Teflon-Mark“ an der NATO-Spitze: Mark Rutte tritt die Nachfolge Stoltenbergs an

Nach 14 Jahren als niederländischer Regierungschef tritt Mark Rutte nun seine neue Rolle bei der NATO an. US-Präsident Biden hält ihn für „exzellent“, Kanzler Scholz nennt ihn eine „gute Wahl“.

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Der eine kommt, der andere geht: Jens Stoltenberg (links) übergibt das Amt des NATO-Generalsekretärs an Mark Rutte.

Foto: Peter Dejong/AP/dpa

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Drei Monate lang war Mark Rutte weitgehend aus der Öffentlichkeit verschwunden, am Dienstag steht er wieder im Rampenlicht. Dann tritt der Niederländer den Posten des NATO-Generalsekretärs an. Im Brüsseler Hauptquartier übernimmt der frühere Regierungschef den Stab von dem Norweger Jens Stoltenberg, der Berichten zufolge zur Münchner Sicherheitskonferenz wechselt.
In den Niederlanden heißt Rutte auch „Teflon-Mark“, weil Skandale an ihm abzuperlen schienen. Letzteres ermöglichte es ihm, 14 Jahre lang Regierungschef zu bleiben – so lange wie niemand vor ihm. Im November verlor Rutte mit seiner liberal-konservativen Volkspartei für Freiheit und Demokratie (VVD) dann allerdings deutlich die Parlamentswahlen gegen Geert Wilders.
Mit vielen Vorschusslorbeeren startet Rutte nun in das Amt an der NATO-Spitze. US-Präsident Joe Biden hält ihn für „exzellent“. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nennt ihn eine „gute Wahl für Freiheit und Sicherheit“. Der bisherige Generalsekretär Stoltenberg lobt den Niederländer als „echten Transatlantiker, starken Anführer und Konsens-Vermittler“.
Die Niederlande sind federführend an der F-16-Koalition beteiligt, die Kampfjets an die Ukraine liefert. Auf Betreiben Ruttes erfüllt das Land zudem knapp die NATO-Vorgabe, mehr als zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) für Verteidigung auszugeben.
Im russischen Angriffskrieg steht Rutte für Kontinuität. „Die Ukraine muss diesen Krieg gewinnen – für ihre und unsere Sicherheit“, sagte der Niederländer kürzlich. Ruttes Sicht auf Russland hatte aber bereits ein Schlüsselereignis von 2014 verändert: der Abschuss des Malaysia-Airlines-Flug MH17 über der Ostukraine mit 196 Niederländern unter den knapp 300 Toten.
Privat ist Rutte nach eigenen Worten glücklicher Single. Der Sohn protestantischer Eltern mit sechs älteren Geschwistern beschreibt sich als „Mann der Gewohnheit und der Tradition“. Als junger Mann träumte er zunächst von einer Karriere als Pianist. Doch dann studierte er an der Universität Leiden und arbeitete als Manager beim Konzern Unilever.
In Brüssel wird sich Rutte deutlich einschränken müssen. Mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren wie in Den Haag ist aus Sicherheitsgründen bei der NATO nicht möglich. Auch einkaufen kann der Niederländer künftig nicht mehr ohne Personenschützer. (afp/red)

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