Trump setzt auf Volkszorn, Clinton auf Politerfahrung: US-Medien analysieren TV-Duell
Nach dem Schlagabtausch zwischen Hillary Clinton und Donald Trump kommentieren US-Medien das Duell der ungleichen Präsidentschaftskandidaten. Die Einschätzungen zeigen stark deren politische Präferenz.

Wer war überzeugender? Kommt auf den Standpunkt an. US-Medien bewerteten das Duell sehr unterschiedlich.
Foto: Drew Angerer / Getty Images
“ABCNews“ analysierte:
„Nach der ersten außerordentlichen Begegnung der zwei außerordentlich unbeliebten Kandidaten, ist klar, wie das Spiel läuft: Clinton setzt dem Volkszorn, welchen Trump kanalisiert, ihre Erfahrung entgegen – und dieser Zorn ist ein zweischneidiger. Beide haben gezeigt, dass sie einander unter die Haut gehen können. Aber keiner der Kandidaten konnte eine Siegesbotschaft vorweisen, zumindest nicht bei diesem ersten Duell.“
Clintons Angriffe gegen Trump hätten gezogen, er sei darauf eingegangen, so der Sender.
CNN schreibt: „Hillary Clinton zwang Donald Trump in die Defensive bezüglich seines Temperaments, seiner Weigerung, seine Steuererklärung offenzulegen und hinsichtlich seiner Kommentare zum Thema Rasse und Frauen“. Die erste Präsidentschafts-Debatte sei „feurig“ gewesen, so der Sender.
Trump sagte gegenüber einer CNN-Reporterin, er sei happy mit seiner Performance gewesen: „Das lief besser, als ich jemals gedacht hätte.“
Die Washington Post titelte: „Trump sagt, Clinton fehlt das Durchhaltevermögen, sie zitiert seine Angriffe auf Frauen als ‘Schweine, Schlumper und Hunde’.“
Das Blatt schreibt, die Kontrahenten seien „in ungewöhnlich persönlicher Ausdrucksweise aneinander geraten“ in einem Fernseh-Duell, das Tabus gebrochen habe. Clinton warf Trump vor, „rassistische Lügen“ über Präsident Obama verbreitet zu haben. Trump habe Clinton vorgeworfen, nicht das Durchhaltevermögen für das Präsidentenamt zu besitzen.
Die „New York Times“, die seit einigen Tagen offen Clinton unterstützt und Trump den „schlimmsten Kandidaten aller Zeiten“ nannte, versammelte Antworten von Clinton unter dem einleitenden Satz: „Dies waren einige ihrer Highlights.“ Das Blatt schrieb: „Hillary Clinton dominierte eine Reihe von Debatten mit Donald J. Trump über die Themen nationale Sicherheit und Gender, in dem sie Wählern sagte, man könne ihrem Gegner keine Atomwaffen anvertrauen, auch warnte sie davor, dass er Frauen nicht respektiert.“
Das Trump-Sprachrohr „Breitbart“ (dessen Chefredaktuer Trumps Wahlkampf-Berater ist) bemängelte am TV-Duell: „Keine Diskussion über Clinton Foundation, keine Diskussion zur Einwanderung, keine Fragen zum Privat-Server, ‘Birther’-Thema wird zum Hauptpunkt“.
Stimmen aus Deutschland
Die “FAZ” kommentierte:
Ein Sturm auf Twitter
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