Logo Epoch Times

Trump twittert zu Katar: „Mein Saudi-Arabien-Besuch zahlt sich bereits aus“

Es ist die schwerste Krise der Golfstaaten seit Jahren – und US-Präsident Donald Trump verbucht sie als Erfolg.

top-article-image

US-Präsident Donald Trump und der saudische König Salman in Riad.

Foto: MANDEL NGAN/AFP/Getty Images

author-image
Artikel teilen

Lesedauer: 5 Min.

US-Präsident Donald Trump hat auf Twitter die saudischen Sanktionen gegenüber Katar kommentiert.

Er sah die Isolierung des Golfemirats durch die Staaten der arabischen Koalition als persönlichen Erfolg. Sein Besuch in Saudi-Arabien sei dabei, sich auszuzahlen, so Trump am Dienstag in drei Tweets.

„[Es ist] so gut zu sehen, dass sich der Saudi-Arabien-Besuch mit dem König und 50 Ländern bereits auszahlt. Sie sagten, dass sie eine harte Linie bezüglich der Finanzierung von Extremismus einnehmen würden, und alle Referenzen zeigten auf Katar.“

„Vielleicht wird das der Anfang vom Ende für den Horror des Terrorismus sein!“, fügte der US-Präsident hinzu.

Mit Klick auf den folgenden Button stimmen Sie zu, dass der Inhalt von twitter geladen wird.

Mit Klick auf den folgenden Button stimmen Sie zu, dass der Inhalt von twitter geladen wird.

„Während meiner Reise neulich in den Mittleren Osten erklärte ich, dass radikale Ideologie nicht mehr länger finanziert werden darf. Führer zeigten daraufhin auf Katar – schaut!“

Mit Klick auf den folgenden Button stimmen Sie zu, dass der Inhalt von twitter geladen wird.

Plötzlicher Bruch

Die arabische Koalition der Golfstaaten hatte am Montagabend völlig überraschend alle diplomatischen Beziehungen zu ihrem Mitglied Katar abgebrochen. Katar „finanziert Terrorismus“, unterstützt den Iran und verbreitet „Chaos“, so die Begründung für die plötzlichen Sanktionen.
Katar bezeichnete die Schritte als „ungerechtfertigt“. Es handelt sich um die schwerste diplomatische Krise in der Region seit Jahren. Auch ein iranischer Vertreter bewertete die Ereignisse als Folge des Trump-Besuchs in Saudi-Arabien. Siehe HIER.
Bloomberg-Beobachter schätzten, dass Saudi-Arabien die Schritte gegen Katar unternimmt, um das Emirat auf eine klare anti-iranische und anti-schiitische Linie zu zwingen.

Gasfeld mit Iran

Die Regierung Katars verhält sich zum Iran aus wirtschaftlichen Interessen freundlich:
„Es ist verständlich, dass Katar eine direkte Konfrontation mit Iran vermeiden will, weil Katars Reichtum darauf beruht, dass es sich das weltgrößte Erdgasfeld mit dem Iran teilt“, sagte der Nahost-Experte David Weinberg vom US-Institut „Foundation for Defense of Democracies“ zur „Bildzeitung“.
Überdies erwähnte er, dass Katar Ende April Millionen Dollar Lösegeld an eine vom Iran gesteuerte Terrorgruppe bezahlt habe. Grund dafür: Man wollte katarische Bürger freikaufen, die im Irak als Geiseln genommen worden waren, darunter auch ein Mitglied der königlichen Familie.
Dies könne „einen Teil der Wut der arabischen Nachbarstaaten“ in den vergangenen Monaten erklären.
„Sollte Katar sich jetzt weiter auf Iran zu bewegen, wäre das ein gewaltiger Fehler“, warnte ein anderer Berater der US-Regierung laut „Bild“: „Dann würden sie alle gegen sie erhobenen Anschuldigungen bestätigen.“
Die Bewohner Katars reagierten bereits mit Hamsterkäufen. Durch die Schließung der einzigen Landesgrenze zu Saudi-Arabien könnte die Versorgung des kleinen, aber sehr reichen Landes kompliziert werden.

Putin und Erdogan schalten sich ein

Der russische Präsident Wladimir Putin und der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan riefen nach einem Telefonat zum Dialog der Konfliktparteien auf. Es müsse einen Kompromiss geben „im Interesse der Bewahrung von Frieden und Stabilität in der Golf-Region“, so das russische Präsidialamt am Montagabend.
US-Außenminister Rex Tillerson hatte die Golfstaaten gleich nach dem Bruch aufgerufen, ihren Streit beizulegen. Die Beteiligten sollten sich an einen Tisch setzen „und die Differenzen anzusprechen“, so Tillerson laut AFP.
Die Situation in insofern pikant, als auch aus dem Königreich Saudi-Arabien und anderen Golfstaaten jährlich Milliardengelder an radikal-islamische Gruppierungen fließen.
Katar beherbergt die Kommandozentrale der US-Streitkräfte in Nahost und ist Teil der „Anti-IS-Koalition“.

Siehe auch:

 

Kommentare

Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.