
Tucker Carlson erhält 100-Millionen-Dollar-Angebot von Valuetainment
Nicht das größte Medium auf dem US-Markt, dafür eine Plattform für Entscheider mit großer Reichweite. Der Chef von Valuetainment schätzt Carlson als Freiheitskämpfer für Amerika.

Tucker Carlson.
Foto: Janos Kummer/Getty Images
Valuetainment hat Ex-Fox-News-Moderator Tucker Carlson am Dienstag einen Vertrag über 100 Millionen Dollar über fünf Jahre sowie einen Sitz im Verwaltungsrat des Unternehmens angeboten. Der Geschäftsführer des Onlinemediums, Patrick Bet-David, ging mit seinem Angebot werbewirksam in einem Podcast auf Sendung und veröffentlichte seine Offerte an Carlson zusätzlich auf Twitter. Er ist Moderator von Valuetainment und kam im Alter von zwölf Jahren als iranischer Flüchtling in die USA.
„Lieber Tucker, ich komme gleich zur Sache. Wir möchten, dass du dich mit uns zusammentust, was wir für ein nobles und notwendiges Unterfangen halten, um die Zukunft der Medien zu definieren“, heißt es in dem Schreiben. Neben Bet-Davids 100 Millionen Dollar-Angebot für fünf Jahre bietet er dem Ex-Fox-Moderator eine Kapitalbeteiligung an Valuetainment, eine Position als Präsidenten sowie einen Sitz im Vorstand und wöchentliche oder tägliche Shows und Sendungen, mit Themen, die Carlson am Herzen liegen, aber auch Filme und Dokumentationen.
„Was noch? Wir sind ganz Ohr“, fragt Bet-David zuletzt im Schreiben. „Unsere Überzeugungen über Freiheit, Freiheit und Wahrheit sind tiefgreifend und wir glauben, dass wir die absolut richtige Wahl für Sie und Amerika sind.“
Podcast für die Elite
Unter dem Motto „Aufklären, Unterhalten und Befähigen“ veröffentlicht Valuetainment derzeit Podcasts und Exklusivinterviews auf YouTube und anderen Social-Media-Plattformen. Der PBD Podcast der Marke richtet sich an „derzeitige und zukünftige Führer weltweit“ und rangiert auf Spotify in der Business-Kategorie der Plattform derzeit auf Platz 12. Der YouTube-Kanal des Unternehmens hat über 4 Millionen Abonnenten. Auf den Social-Media-Plattformen Instagram, TikTok und Twitter hat er über 10 Millionen Follower.
Das Onlinemedium hat Interviews mit prominenten Persönlichkeiten aus verschiedenen Lebensbereichen geführt, darunter mit dem verstorbenen Basketball-Superstar Kobe Bryant, dem derzeitigen Präsidentschaftskandidaten Robert F. Kennedy Jr., dem Rechtswissenschaftler Alan Dershowitz und vielen anderen. Es greift heiß diskutierte Themen aus Wirtschaft, Finanzen und Politik auf, aber auch gesellschaftliche Themen wie z.B. Transgender im Sport oder Woke an US-Schulen.
Bet-David: „Wir suchen niemanden, der perfekt ist“
In einem Interview mit der Talkshow-Moderatorin Megyn Kelly am Dienstag wiederholte Bet-David sein Angebot, obwohl er noch einmal darauf hinwies, dass sie nicht das größte Medium im amerikanischen Markt seien. Trotz Kellys Hinweise darauf, dass über Carlson gerade einige Sachen veröffentlicht wurden, die ihn in ein schlechtes Licht rückten, darunter sexistische Aussagen, blieb Bet-David bei seinem Angebot.
„Wir suchen niemanden, der perfekt ist. Wenn man in die Geschichte schaut, diejenigen, die den Mut hatten für Freiheit zu kämpfen, waren die niemals perfekt. Wir lieben, wofür er steht und wofür er kämpft. […] Jeder Mensch hat einen guten Tag und manchmal einen schlechten. Wenn man will, dass alles immer gut ist, lebt man im LALA-Land“, so der Moderator.
In seinen Sendungen habe Carlson auch im wieder offen eingestanden, wenn er sich in einer Sache geirrt habe. „Es gibt einen Grund, warum er Nummer 1 ist und die Menschen ihm folgen. Es ist nicht, weil er perfekt ist oder weil er sich perfekt darstellt, als würde er alles wissen. Nein, er kann auch wieder einen Schritt zurücktreten und er ist bereit zu kämpfen und es ist schwer heutzutage jemanden zu finden, der kämpfen will“, so Bet-David weiter.
Bet-David: Tucker geht es nicht ums Geld
Carlson sei jemand, der wirklich an eine Sache glaubt. „Es gibt nur noch sehr wenige Menschen in Amerika, die ihr Geld mit einer wahren Sache verdienen – ich denke, Tucker ist einer von ihnen.“ Carlson sei jemand, der in seinem Leben alles erreicht habe – auch in finanzieller Hinsicht. Er können machen, was er wolle. Darum gehe es ihm aber nicht. Es gehe ihm um die Freiheit Amerikas.
„Wissen Sie, was der beste Indikator ist, um herauszufinden, wem es nur um Geld und wem es um eine wahre Vision und eine Sache geht? Das ist der Moment, in dem die Leute Geld verdienen. Beobachten Sie, wie sie reagieren“, sagte er zu Kelly.
Plötzliche Trennung
Bevor Carlsons Sendung „Tucker Carlson Tonight“ von Fox eingestellt wurde, war sie jahrelang eine der am besten bewerteten Nachrichtensendungen im Kabelnetz und führend in der begehrten Zielgruppe der 25-54-Jährigen. Mit durchschnittlich 3,3 Millionen Zuschauern pro Abend gehörte sie im Jahr 2022 zu einer der zwei best gesehenen Sendungen im Kabelfernsehen. Im März erzielte sein Programm durchschnittlich 3,251 Millionen Zuschauern pro Sendung – die höchste Einschaltquote im Kabelfernsehen, wie aus den von Fox News veröffentlichten Nielsen-Daten hervorgeht.
Nach der Ankündigung von Carlsons Entlassung verlor die Fox Corporation am selben Tag fast 1 Milliarde Dollar – rund 3 Prozent – an Börsenwert und wurde mit einem Tiefstand von 29,27 Dollar gehandelt. Das bedeutete einen Rückgang von mehr als 16 Prozent in den letzten 12 Monaten. Weder Fox News noch Carlson haben sich öffentlich zu der Trennung geäußert.
Brian Kilmeade ersetzt kurzfristig Carlson
Auch ohne Carlson musste Fox am Montagabend einen Quotenrückgang hinnehmen. Das Unternehmen teilte mit, dass vorerst Brian Kilmeade und einige andere Moderatoren Carlson in der Sendung „Fox News Tonight“ ersetzen werden, bis ein neuer Moderator ernannt wird.
Ein Unternehmenssprecher sagte gegenüber Reuters, dass die Montagssendung von Fox immer noch an der Spitze der Einschaltquoten stehe. Im Vergleich zur letzten Sendung, die Carlson am Freitag moderierte, sei die Zuschauerzahl sogar gewachsen. Er verwies auf Nielsen-Daten, die zeigten, dass etwa 2,6 Millionen Zuschauer zugeschaltet hatten.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: Tucker Carlson Gets $100 Million Offer From Patrick Bet-David (deutsche Bearbeitung nh)
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