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Corona-Pandemie

Ungarn verlängert Corona-Notstand um 90 Tage - Island stellt erste Impfzertifikate zum Reisen aus

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Die Menschen stehen am 30. Dezember 2020 in der Innenstadt von Budapest für Lebensmittelpakete an, die vom ungarischen Restaurantbesitzer Norbert Bango verteilt wurden.

Foto: GERGELY BESENYEI / AFP über Getty Images

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Lesedauer: 2 Min.

Die ungarische Regierung hat den am 8. Februar auslaufenden Corona-Notstand um 90 Tage verlängert. Auch die Einschränkungen wegen der Pandemie würden bis zum 1. März fortgeführt, sagte der Leiter des Büros von Ministerpräsident Viktor Orban, Gergely Gulyas, am Donnerstag. Die seit Anfang November geltenden Beschränkungen, darunter eine nächtliche Ausgangssperre ab 20.00 Uhr und Versammlungsverbote, bleiben damit vorerst bestehen. Ziel ist es laut Gulyas, eine dritte Infektionswelle zu verhindern.
Zugleich will die Regierung die Impfkampagne beschleunigen. Deshalb werde in Ungarn künftig jedes Vakzin eine Zulassung bekommen, das bereits mehr als eine Million Mal verimpft wurde. Ein entsprechendes Dekret sei in Vorbereitung, sagte Gulyas.
Vergangene Woche hatte Ungarn eine vorläufige Notfallzulassung für den russischen Impfstoff Sputnik V herausgegeben und zwei Millionen Dosen davon bestellt. Laut Gulyas wird das Land zudem 500.000 Impfdosen des chinesischen Herstellers Sinopharm bestellen. Eine behördliche Zulassung dafür steht jedoch noch aus.

Island stellt erste Impfzertifikate zum Reisen aus

Island will seinen Bürgern nach einer Corona-Impfung mit einem digitalen Zertifikat Reisen ins Ausland erleichtern. Die ersten Nachweise seien ausgestellt worden, teilte das Gesundheitsministerium am Dienstag mit. 4800 Isländer hätten bereits zwei Impfstoffdosen erhalten und könnten das Zertifikat somit beantragen.
Ziel sei es, die länderübergreifende Bewegungsfreiheit zu erleichtern. Reisende könnten den Nachweis an der Grenze vorzeigen, um von den jeweiligen Einreisebeschränkungen ausgenommen zu werden, erklärte das Ministerium. International anerkannt ist ein solches Impfzertifikat allerdings nicht. Island, das dem Schengen-Raum angehört, will Europäern mit vergleichbaren Nachweisen die Einreise erlauben.
In der EU ist das Thema umstritten. Griechenland befürwortet die Einführung eines einheitlichen Impfzertifikats, um die für das Land so wichtige Tourismusindustrie wieder anzukurbeln. Frankreich und Deutschland halten die Debatte über einen EU-Impfpass allerdings für verfrüht. Sie verweisen auf die geringe Zahl der Geimpften und führen außerdem an, dass noch unklar sei, ob Menschen nach einer Impfung noch andere infizieren können.
Nach Angaben der EU-Kommission werden bereits in elf Mitgliedstaaten Impfzertifikate ausgestellt, sieben weiteren Länder planen dies demnach. Die Dokumente ermöglichen aber kein freies Reisen innerhalb der EU.
Island hat die Corona-Pandemie seit einigen Wochen dank strenger Einreisekontrollen und einer genauen Analyse aller 6000 Infektionsfälle im Griff. In der vergangenen Woche wurden täglich weniger als fünf Neuinfektionen gemeldet. (afp)

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