US-Gesundheitsminister Azar in Taipeh eingetroffen: Würdigung der Erfolge Taiwans gegen SARS-CoV-2
Die USA haben Taiwan ihren höchstrangigen Besuch seit mehr als 40 Jahren abgestattet: Gesundheitsminister Alex Azar und seine Delegation landete am Sonntag in Taipeh. Es sind Treffen auf höchster Ebene geplant.

Taiwan geht COVID-19 erfolgreich anders an - und glaubt den Beteuerungen der KP Chinas nicht. Ein US-Flugzeug mit dem US-Gesundheitsminister Alex Azar an Bord landete am 9. August 2020 auf dem Sungshan-Flughafen in Taipeh.
Foto: CHEN CHUN-YAO/POOL/AFP über Getty Images
Die USA statten Taiwan ihren höchstrangigen Besuch seit mehr als 40 Jahren ab. Eine von Gesundheitsminister Alex Azar angeführte Delegation landete am Sonntag in Taipeh.
Azar will bei dem dreitägigen Besuch mit Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen, Gesundheitsminister Chen Shih-chung und Außenminister Joseph Wu zusammenkommen. Er ist der ranghöchste US-Regierungsvertreter, der seit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit China im Jahr 1979 die Insel besucht.
Mit dem Besuch wolle die US-Regierung den Erfolg Taiwan im Kampf gegen die Corona-Pandemie würdigen und die “gemeinsame Überzeugung” unterstreichen, “dass offene und demokratische Gesellschaften am besten auf den Kampf gegen Krankheiten wie Covid-19 vorbereitet sind”, sagte ein Ministeriumsvertreter.
China protestiert
China hatte den Besuch schon im Vorfeld als Bedrohung für den “Frieden und die Stabilität” in Ostasien verurteilt. Es lehne “den offiziellen Austausch zwischen den USA und Taiwan nachdrücklich ab”, erklärte das Außenministerium in Peking und rief die USA zur Achtung des “Ein-China-Prinzips” auf.
Peking betrachtet die südlich vom chinesischen Festland gelegene Insel als abtrünnige Provinz, die wieder mit der Volksrepublik vereinigt werden soll – notfalls auch mit militärischer Gewalt. Taiwan gehörte nie zu China, 1949 flüchteten die von den chinesischen Kommunisten Vertriebenen auf die Insel.
Seit dem Amtsantritt der Unabhängigkeitsverfechterin Tsai im Jahr 2016 haben sich die Spannungen zwischen Peking und Taipeh noch verschärft.
Inoffiziell haben die USA und Taiwan in den vergangenen Jahrzehnten stets freundschaftliche Kontakte unterhalten. Immer wieder gab es auch Besuche von US-Kabinettsmitgliedern in Taiwan. Diese waren jedoch selten: 2014 etwa reiste der Chef der Umweltbehörde EPA nach Taiwan, im Jahr 2000 der Verkehrsminister. Unter Präsident Donald Trump näherten sich Washington und Taipeh weiter an. (afp/ks)
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.
0
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.