USA drohen Syrien: Falls Assad wieder C-Waffen einsetzt, zahlt er „hohen Preis“
Eine plötzliche Drohung der USA gegenüber Syrien sorgt für Wirbel: Russland nannte sie „nicht hinnehmbar“, zuständige US-Diplomaten waren völlig überrascht.

Symbolfoto: Explosion im syrischen Kobane.
Foto: Gokhan Sahin/Getty Images)
„Die USA haben potenzielle Vorbereitungen für einen weiteren Chemiewaffen-Angriff des Assad-Regimes identifiziert, die wahrscheinlich zu einem Massenmord an Zivilisten, einschließlich unschuldiger Kinder führen könnten. Die Aktivitäten sind sehr ähnlich, wie die Vorbereitungen, die das Regime vor seinem Chemiewaffen-Angriff am 4. April 2017 traf.“
„Haben Geheimdienst-Info“
Laut AP sagte eine Insider mit engen Beziehungen zum Weißen Haus, die Regierung habe Geheimdienstinformationen erhalten, wonach die Syrer dabei seien, Vorläufer-Chemikalien für einen möglichen Angriff mit Sarin-Gas zu mixen.
Der Angriff könne sich entweder im Osten oder Süden des Landes ereignen, wo Regierungstruppen und ihre Unterstützer aktuell Rückschläge erlitten hätten.
US-Beamte völlig überrascht
AP zitierte außerdem mehrere Beamte des US-Außenministeriums, die normalerweise an solchen Ankündigungen beteiligt sind: Sie wussten nichts von der Warnung und waren völlig überrascht.
Die Aktion des Weißen Hauses war offenbar nicht mit anderen Sicherheitsbehörden abgesprochen. Normalerweise werden Außenministerium, Pentagon und US-Geheimdienste zuvor vom Weißen Haus konsultiert.
Die Anschuldigung, Assad würde einen weiteren Giftgasangriff planen, war mit keinerlei Beweis untermauert.
Nach dem Giftgas-Vorfall im April hatte Russland eine große UN-Untersuchung beantragt: Es müsse geklärt werden, ob Assad tatsächlich chemische Waffen verwendet hat. Die USA wollten daran aber nicht teilnehmen.
Wohin verschwanden 36 Tomahawks?
Nachdem Luftschlag von US-Präsident Trump auf einen Flughafen der syrischen Regierungsarmee im April hatten US-Beamte die Intervention eine „einmalige Sache” genannt. Man wolle künftige C-Waffenangriffe abschrecken und die Rolle der USA im Syrienkrieg nicht ausweiten, hieß es.
Weil nach dem Abschuss der 59 Tomahawk-Raketen nur 23 auf der syrischen Armee-Basis einschlugen und der Schaden für Assad relativ gering war, mutmaßten Beobachter, dass Trump die anderen 36 Raketen auf IS-Stellungen hatte feuern lassen und sein medialer Schwenk gegen Assad lediglich Show war.
Putin wurde vorgewarnt und die russische Luftabwehr im fraglichen Moment nicht aktiv. Wenige Tage später hatte es dann einen heftigen Vergeltungsschlag des IS gegen die amerikanisch geführte Anti-IS-Koalition gegeben. Siehe auch: „Trumps Luftschlag traf die CIA“
US-Militär jetzt offensiver
Die USA haben seitdem bei mehreren Gelegenheiten ihre Bereitschaft zu Militärschlägen gezeigt. Meist ging es um Selbstverteidigung gegen syrische Regierungskräfte und deren Unterstützer, wie den Iran.
Washington traf seit April wiederholt iranisch-unterstützte Milizen und schoss sogar eine Drohne ab, die US-geführte Koalitionskräfte bedrohte. Auch schossen die Amerikaner diesen Monat einen syrischen Kampfjet ab. Zeitgleich verstärkte Trump die Militär-Operationen gegen den IS und gab seinen Generälen mehr Macht.
Russland weigerte sich bisher, auf Provokationen der USA zu reagieren.
IS-Gefängnis getroffen: Milizen und Zivilisten tot
Laut der „Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte“ in Großbritannien wurden mindestens 15 Milizen getötet, so AP. Laut anderer Quelle hieß es, 60 Zivilisten seien getötet worden. Der Luftschlag ereignete sich am Montag in der Provinz Deir El-Zour.
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