USA und Frankreich fordern Freilassung der Witwe von Liu Xiaobo
Sowohl die USA als auch Frankreich haben sich für die Bewegungsfreiheit der Familie von Liu Xiaobo ausgesprochen.

US-Außenminister Rex Tillerson.
Foto: MANDEL NGAN/AFP/Getty Images
Die USA haben nach dem Tod des chinesischen Friedensnobelpreisträgers Liu Xiaobo die Freilassung von dessen Witwe gefordert. Die chinesischen Behörden sollten Liu Xia aus dem Hausarrest entlassen und ihr entsprechend ihren Wünschen die Ausreise erlauben, verlangte US-Außenminister Rex Tillerson am Donnerstag in Washington.
Der Minister würdigte zugleich die Lebensleistung des verstorbenen Schriftstellers und Dissidenten. Liu Xiaobo habe sein Leben “der Besserung seines Landes sowie der Menschheit und dem Streben nach Gerechtigkeit und Freiheit verschrieben”, erklärte Tillerson.
Frankreich fordert ebenfalls Bewegungsfreiheit für die Familie von Liu Xiaobo
Auch Frankreich hat nach dem Tod des chinesischen Friedensnobelpreisträgers Liu Xiaobo Bewegungsfreiheit für seine Familie gefordert. Der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian erklärte am Donnerstag, er sei tieftraurig über den Tod des Dissidenten. Ungeachtet seiner Haftstrafen habe dieser dreißig Jahre lang für Grundrechte gekämpft, vor allem für die Meinungsfreiheit. Die Ehefrau des chinesischen Menschenrechtlers, Liu Xia, steht seit 2010 unter Hausarrest.
Le Drian erklärte weiter, die Verteidigung von Menschenrechten sei für Frankreichs Beziehungen zu Ländern auf der ganzen Welt eine Priorität. Das spiele also auch bei den diplomatischen Beziehungen zu China eine Rolle.
Behandlung im Ausland verweigert
Liu war vor mehr als einem Monat aus der Haft in ein Krankenhaus verlegt worden und am Donnerstag dort mit 61 Jahren an Organversagen gestorben. China hatte bis zuletzt die Behandlung des Dissidenten im Ausland verweigert. Das hatten westliche Länder und Menschenrechtsorganisationen wiederholt gefordert.
Auch die Menschenrechtsorganisation Amnesty International forderte die Regierung Chinas am Donnerstag dazu auf, den Hausarrest und alle anderen Einschränkungen gegen Lius Frau unverzüglich aufzuheben.
2009 war der Dissident wegen “Untergrabung der Staatsgewalt” zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Der Schriftsteller und Menschenrechtsaktivist hatte ein Manifest mitverfasst, das demokratische Reformen in China forderte. Ein Jahr nach seiner Verurteilung wurde er mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet, die chinesischen Behörden ließen ihn den Preis nicht persönlich entgegennehmen.
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.
0
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.