Die Arktis
USA und NATO wollen Präsenz am Nordpol stärken
Im Kontext geopolitischer Verschiebungen ist das Gebiet der Arktis für viele Länder von strategischem Interesse - auch für Russland und China.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg und US-Präsident Joe Biden unterhalten beim Nato-Gipfel in Madrid.
Foto: GABRIEL BOUYS/AFP via Getty Images
Die NATO will künftig stärker in der Arktis aktiv werden. Als Begründung wurden mögliche neue Bedrohungen durch Russland genannt. “Die NATO muss ihre Präsenz in der Arktis erhöhen”, sagte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg der “Welt am Sonntag”. Das Verteidigungsbündnis sei “bereits dabei, in Seeaufklärer zu investieren, um ein klares Lagebild erhalten zu können, was im hohen Norden vor sich geht. Aber wir werden unsere Anstrengungen weiter verstärken.”
Russland hat laut Stoltenberg seine Aktivitäten in dem rohstoffreichen Gebiet zuletzt intensiviert. “Wir sehen eine deutliche Verstärkung der militärischen Präsenz Russlands in der Arktis”, sagte der NATO-Chef. Moskau sei “dabei, Stützpunkte aus Sowjetzeiten wieder zu öffnen und neue hochmoderne Waffen wie Hyperschallraketen dort zu stationieren und auszuprobieren”. Auch China interessiere sich zunehmend für die Arktis.
“Große strategische Bedeutung” der Arktis
Zur Arktis gehören Gebiete verschiedener Staaten: die USA, Dänemark, Finnland, Island, Kanada, Norwegen, Schweden und Russland. Washington hatte am Freitag angekündigt, erstmals einen Arktis-Sondergesandten zu ernennen, um „die amerikanischen Interessen und die Zusammenarbeit mit Verbündeten und Partnern in der Arktis“ zu fördern. Der US-Senat muss dem Vorhaben noch zustimmen.
Aus Stoltenbergs Sicht ist die Arktis für die NATO von “großer strategischer Bedeutung”. Die Nordpol-Region sei “die entscheidende Verbindung zwischen Nordamerika und Europa” und bilde zugleich “die kürzeste Distanz zwischen Nordamerika und Russland”. (afp/dpa/dl)
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