Washington: Kinosaal im Weißen Haus kann künftig besichtigt werden
Die First Lady der USA entschied gestern, dass der Kinosaal im Weißen Haus von nun an für Besucher geöffnet sein sollte, damit die Menschen "soviel Zugang wie möglich zur reichhaltigen Geschichte und den wunderbaren Traditionen" des Weißen Hauses haben sollten.
Donald Trump ließ dort kurz nach seiner Vereidigung für Familie und Mitarbeiter den Animationsfilm “Findet Dorie” laufen, George W. Bush schaute dort Kriegsfilme und Richard Nixon Musicals – künftig kann das Kino im Weißen Haus von Touristen besichtigt werden. Dies entschied jetzt Präsidentengattin Melania Trump, wie sie selbst am Freitag mitteilte.
Bislang gehörte das 1942 eingerichtete Kino nicht zu den Besichtigungstouren durch den Amtssitz des US-Präsidenten. Sie sei der Meinung, dass die Besucher “soviel Zugang wie möglich zur reichhaltigen Geschichte und den wunderbaren Traditionen” des Weißen Hauses haben sollten, begründete Melania Trump ihre Entscheidung, die Besichtigungen auszuweiten.
Die Touren durch das Weiße Haus führen bisher unter anderem durch mehrere repräsentative Räume und die Bibliothek. Sie stehen Besuchern aus dem Ausland allerdings im Normalfall nicht offen. US-Bürger müssen die Tickets weit im Voraus über ihren jeweiligen Kongressabgeordneten reservieren.
Das nun ebenfalls zu den Touren gehörende Kino ist im Ostflügel des Weißen Hauses untergebracht. Präsident Franklin Delano Roosevelt ließ es in einer ehemaligen Garderobe installieren. Unter Ronald Reagan wurde es in den 80er Jahren renoviert. Damals wurden dort 51 Sitze in gestufter Anordnung untergebracht.
Das Kino wurde von den Präsidenten mit unterschiedlicher Intensität genutzt. Dwight D. Eisenhower (1953 bis 1961) war unter den US-Präsidenten der vergangenen Jahrzehnte einer der größten Filmliebhaber. Er schaute in dem Kino vor allem Western, am liebsten mit Gary Cooper.
Ein noch größerer Kinofan war Jimmy Carter (1977 bis 1981). Er schaute während seiner Zeit im Weißen Haus 480 Filme und veranstaltete zwei bis drei Kino-Abende pro Woche. Als ersten Film nach seinem Amtsantritt ließ er in dem Saal das Politdrama “Die Unbestechlichen” (“All The President’s Men”) über die Watergate-Abhöraffäre vorführen, die zum Rücktritt Nixons geführt hatte.
Von Donald Trump ist bislang nicht bekannt, dass er das Kino sonderlich häufig aufsuchen würde. Er verbringt laut Medienberichten seine freien Abende im Weißen Haus bevorzugt vor dem Fernseher, wo er vor allem Nachrichtensendungen schaut. (afp)
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