Bis zu 700 Millimeter Wasser in 48 Stunden
Weitere Unwetter drohen in Südfrankreich
Enorme Regenfälle führen in Frankreich zu Hochwasser und schweren Überschwemmungen. Das Schlimmste dürfte zwar vorüber sein – doch mancherorts ist weiterhin Wachsamkeit angesagt.

In manchen Regionen fielen rekordverdächtige Niederschläge.
Foto: Gaizka Iroz/AFP/dpa
Heftige Unwetter mit starken Regenfällen haben in Frankreich zu Überschwemmungen und Evakuierungen geführt. In Paris wurde am Donnerstag infolgedessen ein Mann von einem umstürzenden Baum erschlagen.
Insbesondere der Süden des Landes ist von dem Extremregen betroffen. Lokal waren im Vorfeld stündlich bis zu 120 Millimeter pro Quadratmeter erwartet worden. Die Autobahn und die Bahnstrecke zwischen Lyon und Saint-Étienne wurden gesperrt.
Nach Angaben des französischen Innenministeriums wurden rund 900 Personen evakuiert, 25 Personen mussten gerettet werden. An den Einsätzen waren unter anderem 1.500 Feuerwehrleute beteiligt.
Der Wetterdienst Météo France hatte in sechs Departements die höchste Warnstufe Rot ausgerufen, die Warnstufe Orange galt in 34 Departements. Am Freitagmorgen wurde die höchste Warnstufe landesweit wieder aufgehoben. Die Warnstufe Orange gilt nunmehr in 18 Departements. Das ist eine gute Sache“, kommentierte die Ministerin für ökologischen Wandel Agnès Pannier-Runacher im Sender BFMTV. Die vergangene Nacht sei weniger schlimm gewesen als erwartet.
Bis zu 700 Millimeter Wasser in 48 Stunden
Besonders betroffen von dem Starkregen war das Département Ardèche. „An einigen Orten in der Ardèche sind bis zu 700 Millimeter Wasser in 48 Stunden gefallen“, sagte Pannier-Runacher. „Das ist mehr als der jährliche Niederschlag in Paris.“
Im Département Loire stürzten zwei Brücken ein. In Bézier wurde das Dach einer Musikschule vom Blitz getroffen, etwa 60 Kinder wurden in Sicherheit gebracht. Zahlreiche Straßen wurden gesperrt. Der Bahnverkehr war ebenfalls beeinträchtigt. Im Département Haute-Loire wurden mehrere Kühe von den Wassermassen fortgeschwemmt.
Die Ministerin rief Menschen dazu auf, sich von steigenden Flussläufen und gesperrten Straßen fernzuhalten. Noch immer gibt es durch die Unwetter Störungen im Zugverkehr. Örtlich sind auch Autobahnen gesperrt. Die Schulen blieben am Freitag teilweise geschlossen. Dem Sender France Info zufolge waren in der Region Auvergne-Rhône-Alpes am Morgen 4.000 Haushalte vom Strom abgeschnitten. (dpa/red)
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