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"Welt”: Yücel zu Istanbuler Staatsanwaltschaft gebracht

Der in der Türkei festgesetzte deutsch-türkische Korrespondent der Zeitung "Die Welt", Deniz Yücel, ist dem Blatt zufolge am Montagvormittag zur Istanbuler Staatsanwaltschaft gebracht worden, um dort über sein weiteres Schicksal zu entscheiden.

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Der Türkei-Korrespondent der «Welt», Deniz Yücel, während der ZDF-Talkshow "Maybrit Illner".

Foto: Karlheinz Schindler/dpa

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Der in der Türkei festgesetzte deutsch-türkische Korrespondent der Zeitung “Die Welt”, Deniz Yücel, ist dem Blatt zufolge am Montagvormittag zur Istanbuler Staatsanwaltschaft gebracht worden. Offensichtlich solle er dort vernommen werden, hieß es weiter. Demnach sei damit zu rechnen, dass Yücel noch im Laufe des Tages aus der Polizeihaft entlassen oder aber gegen ihn Untersuchungshaft beantragt werde.
Yücel befindet sich seit dem 14. Februar in türkischem Polizeigewahrsam. Gemäß dem geltenden Ausnahmezustand kann die Polizei Menschen in der Türkei bis zu 14 Tage festhalten, ohne dass diese einem Richter vorgeführt werden müssen. Diese Frist würde für Yücel an diesem Dienstag ablaufen. Über eine mögliche Untersuchungshaft müsste dann ein Richter entscheiden.
Yücel ist sowohl türkischer als auch deutscher Staatsbürger. Dem Korrespondenten werden laut Medienberichten Datenmissbrauch, Terrorpropaganda und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Dabei geht es um Berichte Yücels über E-Mails des Energieministers Berat Albayrak, der ein Schwiegersohn von Staatschef Recep Tayyip Erdogan ist. In den Mails soll es um dubiose Geschäfte gehen.
Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) hatte die lange Haftzeit Yücels am Wochenende als “weder nötig noch fair” kritisiert. Der Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir warf Gabriel allerdings vor, viel zu lange zu dem Schicksal Yücels geschwiegen zu haben und wertete dies in der “Bild am Sonntag” als einen “Skandal”. (afp)
 

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