Neuer Sipri-Bericht
Weltweite Militärausgaben: Neuer Höchststand erreicht
Nie waren die weltweiten Militärausgaben so hoch wie 2022. Angetrieben vom Ukraine-Krieg stiegen sie vor allem in Europa. Friedensforscher sehen das als Anzeichen für eine zunehmend unsichere Welt.

Während einer französisch-amerikanischen Militärübung im rumänischen Capu Midia steht ein französischer Soldat auf einem Kampfpanzer des Typs «Leclerc».
Foto: Andreea Alexandru/AP/dpa
Die weltweiten Militärausgaben haben im Jahr des russischen Einmarsches in die Ukraine einen neuen Höchststand erreicht. Sie stiegen 2022 um inflationsbereinigte 3,7 Prozent auf 2,24 Billionen Dollar (rund 2,04 Billionen Euro) an, wie aus einem am Montag, 24. April, veröffentlichten Bericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts SIPRI hervorging. Aufgrund des Ukraine-Kriegs und Sorgen vor einer stärkeren Bedrohung durch Russland auch in anderen Ländern erlebte Europa den höchsten Anstieg seit mindestens 30 Jahren.
Weltweit betrachtet steckten die Staaten der Erde somit auch im achten Jahr in Folge mehr Geld ins Militär als im jeweiligen Vorjahr. Angesichts der derzeitigen Sicherheitslage rechnen die Friedensforscher damit, dass dieser Trend auch in den kommenden Jahren nicht abreißt.
Klarer Spitzenreiter bei den Ausgaben bleiben die USA, gefolgt von China und Russland, das kriegsbedingt von Platz fünf auf Rang drei sprang. Die Ukraine verzeichnete einen Anstieg um 640 Prozent und kam nun auf Rang 11 nach Platz 36 im Vorjahr. Deutschland bleibt nach einer Zunahme um 2,3 Prozent Siebter.
Der jährlich erscheinende SIPRI-Bericht gilt als weltweit umfassendste Datensammlung zu den Militärausgaben der Länder. Die Friedensforscher zählen auch Aufwände für Personal, Militärhilfen sowie militärische Forschung und Entwicklung zu den Ausgaben. (dpa/mf)
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