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Niedrige Impfbereitschaft

Bundesländer wollen mehr als zwei Millionen Impfdosen an den Bund zurückgeben

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Astrazeneca Impfstoff. Foto: MARCO BERTORELLO/AFP via Getty Images

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Wegen fehlender Nachfrage wollen die Bundesländer einem Medienbericht zufolge mindestens 2,3 Millionen Impfdosen an den Bund zurückgeben. 14 Bundesländer planen eine Rückgabe von Impfstoff und wollen dazu bis Montag konkrete Zahlen an das Bundesgesundheitsministerium melden, wie die “Welt am Sonntag” nach einer Abfrage bei den Ländern berichtete. Die Vakzine sollen unter anderem ins Ausland gehen.
Die bayerische Landesregierung ist demnach noch dabei, die Zahl von Impfdosen zu ermitteln, die zurückgegeben werden sollen. Sie würde zu den 2,3 Millionen addiert werden müssen. Schleswig-Holstein machte keine Angaben. Lediglich das Saarland sieht laut dem Bericht keine Notwendigkeit, Vakzine an den Bund abzugeben.
Die Impfbereitschaft ist in der Bevölkerung zuletzt deutlich gesunken, vor allem die Nachfrage nach dem Vakzin von Astrazeneca ist stark zurückgegangen. Daher wollen die Länder in erster Linie den Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers zurückgeben, in Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern kommen außerdem Impfdosen von Johnson & Johnson hinzu.
Allein das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen sieht der “Welt am Sonntag” zufolge keinen Bedarf mehr für insgesamt knapp 1,05 Millionen Impfdosen, davon rund 922.400 des Herstellers Astrazeneca und 125.200 von Johnson & Johnson. Sie sollen nun aus den Landeslagern an Sammelstandorte des Bundes geschickt werden. Baden-Württemberg sieht keine Verwendung mehr für 450.000 Impfdosen, Hessen für  185.200 und Sachsen für 150.000 Impfdosen. Die kleinste Rückgabemenge meldet Brandenburg mit 30.500.
Bis Ende des Jahres sollen mindestens 30 Millionen Dosen von Astrazeneca und Johnson & Johnson unentgeltlich an Drittstaaten gehen, insbesondere an Entwicklungsländer. “Wir sollten die Menge schrittweise weiter aufstocken, da in Deutschland inzwischen ausreichend Impfstoff verfügbar ist”, sagte Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) der Zeitung. Es sei nicht nachvollziehbar, wenn in Deutschland Dosen verfielen, die in anderen Ländern dringend gebraucht würden. (afp)

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