Bildung
Brinkhaus unterstützt längere Aussetzung von Präsenzunterricht - GEW für Wechselunterricht
Unionsfraktionschef Brinkhaus unterstützt die längere Aussetzung des Präsenzunterrichts. Der Bundesschülerrat dringt hingegen auf Wechselunterricht ab kommender Woche. Die GEW plädiert für Wechselunterricht.

Blick durch das offen stehende Fenster in den Klassenraum einer Schule in Gütersloh.
Foto: Guido Kirchner/dpa/dpa
Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus unterstützt Forderungen, den Präsenzunterricht an den Schulen wegen der Corona-Pandemie länger auszusetzen.
Der CDU-Politiker sagte am Montag (4. Januar) im Rundfunk Berlin-Brandenburg, er sehe das genauso wie Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU), auch wenn das sehr hart für Kinder und Eltern sei. Karliczek hatte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe vom Montag gesagt, eine Wiederaufnahme des vollständigen Präsenzunterrichts in allen Jahrgängen sei “in diesen Tagen nicht vorstellbar”.
Die Kultusministerkonferenz (KMK) will am Montag über das weitere Vorgehen beraten, am Dienstag ist das Thema Schulen und Kitas dann auch ein Punkt bei den Beratungen zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Regierungschefs der Bundesländer. Die seit Mitte Dezember geltende harte Abriegelung war zunächst bis zum 10. Januar – also kommenden Sonntag – befristet worden.
Lehrerverband: Vollständige Öffnung der Schulen derzeit “nicht verantwortbar”
Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, bekräftigte, dass eine vollständige Öffnung der Schulen derzeit “nicht verantwortbar wäre”. “Wechselunterricht ist das Maximale, was möglich ist”, sagte Meidinger am Montag im Bayerischen Rundfunk. Für Grundschulen und Abschlussklassen sei das ein denkbares Modell. “Bei älteren Schülern wird es beim Distanzunterricht bleiben.”
Die Bundesschülerkonferenz fordert unterdessen einen Schulstart nach dem 10. Januar im Wechselmodell, vor allem für jüngere Schüler und Abschlussklassen. Zudem müsse die KMK für einen Nachteilsausgleich für die anstehenden Abschlussprüfungen, insbesondere das Abitur, sorgen.
Bundesschülerrat: Keine Konzepte vorhanden
“Ich erwarte heute klare Ansagen von Seiten der Kultusministerkonferenz”, erklärte Dario Schramm, Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, am Montag. Es sei “unbegreiflich”, warum die Weihnachtsferien nicht genutzt worden seien, um Konzepte auszuarbeiten.
„Es ist frustrierend, weil man mal wieder den Eindruck bekommt, die Politik handelt erst wenige Tage vorher, ohne endlich langfristig Probleme zu lösen”, klagte Schramm.
GEW sieht Wechselunterricht als “Gebot der Stunde”
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat sich dafür ausgesprochen, nach der harten Corona-Abriegelung auf Wechselunterricht zu setzen. “Die Zahlen sind noch nicht zu bewerten und so lange muss es noch einen Shutdown der Schulen geben. Und dann kann entschieden werden über Wechselunterricht”, sagte GEW-Chefin Marlis Tepe in der RTL-Sendung “Guten Morgen Deutschland”.
Wechselunterricht sei das “Gebot der Stunde”. Sie beklagte, dass die Inzidenzzahlen in vielen Bundesländern noch sehr hoch seien. “Wir haben in Sachsen festgestellt, dass die Lehrkräfte dreimal so häufig betroffen sind von Infektionen wie andere.”
Von daher sei die Sicherheit, der Arbeitsschutz, der Gesundheitsschutz des Personals sicherzustellen und natürlich auch der Kinder, die sich auch infizieren könnten, so Tepe. (dts/afp/sza)
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