Logo Epoch Times
Sachsen

Bundesweite Durchsuchungen wegen mutmaßlich gefälschter Corona-Atteste

Eine sächsische Ärztin soll im großen Stil Coronaatteste gefälscht haben. Bundesweit sollen daher mehr als hundert Durchsuchungen stattgefunden haben.

top-article-image

Einsatzkräfte der Polizei durchsuchen ein Mehrfamilienhaus in Essen.

Foto: Justin Brosch/dpa

author-image
Artikel teilen

Lesedauer: 2 Min.

Im Zuge der Ermittlungen gegen eine sächsische Ärztin, die im großen Stil Coronaatteste gefälscht haben soll, haben bundesweit mehr als hundert weitere Durchsuchungen stattgefunden. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch in Dresden mitteilten, durchsuchten am Dienstag insgesamt 364 Einsatzkräfte 142 Objekte. Davon befanden sich 131 in Bayern, drei in Baden-Württemberg, zwei in Sachsen sowie jeweils eines in Berlin, Hamburg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Die Beamten beschlagnahmten insgesamt 174 mutmaßlich gefälschte Atteste, die nun eine siebenköpfige Ermittlungsgruppe der Dresdner Polizei auswerten soll. Die Ermittlungen dauerten an und würden noch einige Zeit in Anspruch nehmen, hieß es. Der Ärztin wird vorgeworfen, während der Corona-Krise gewerbsmäßig Atteste ausgestellt zu haben, um Patienten von der Maskenpflicht zu befreien.
Zudem soll sie bundesweit Dokumente ausgegeben haben, in denen Patienten ein Corona-Impfverbot bescheinigt wurde oder festgestellt wurde, dass Coronatests nur über den Speichel möglich seien. Die Bescheinigungen soll sie in Sammelterminen im Minutentakt zu jeweils mindestens 25 Euro ausgehändigt und dadurch mindestens 60.000 Euro eingenommen haben.
Im März vergangenen Jahres und Februar 2023 hatten Beamte deshalb bereits die Wohn- und Geschäftsräume der Frau durchsucht. Im vergangenen September fanden zudem bundesweite Durchsuchungen statt – unter anderem bei den Inhabern der Atteste und den Organisatoren der Sammeltermine. Unter den Verdächtigen befanden sich damals auch vier sächsische Polizisten, die Atteste bekommen hatten.
Erst am Dienstag platzte ein großer Prozess wegen Hunderter mutmaßlich manipulierter Corona-Impfungen vor dem Landgericht Augsburg. Der angeklagte Hausarzt, dem mehr als 300 falsche Impfungen vorgeworfen werden, erschien nicht zu dem Prozess. Die Strafkammer erließ daher einen Haftbefehl gegen den 73 Jahre alten Mediziner. (afp/er)

Kommentare

Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.