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Corona-Studie in ehemaligem Hotspot Kupferzell: RKI findet keine akuten Infektionen

"Testen, testen, aber gezielt", so lautet das Motto des Bundesgesundheitsamts. Eine RKI-Studie in Kupferzell sollte über das dortige Infektionsgeschehen genauer unter die Lupe nehmen. Dabei kam das Untersuchungsteam zu erstaunlichen Ergebnissen.

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RKI-Vize Lars Schaade.

Foto: MICHAEL SOHN/POOL/AFP via Getty Images

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Vom 20. Mai bis zum 9. Juni war das Robert-Koch-Institut (RKI) in einem der sogenannten Corona-Hotspots in Deutschland unterwegs, um weitere Erkenntnisse zum Infektionsgeschehen zu sammeln. Insgesamt arbeitete ein rund zwanzigköpfiges Team des RKI vor Ort, verteilt auf zwei Busse, ausgestattet mit mobilen Testlabors.
Kupferzell im baden-württembergischen Hohelohekreis wurde als einer von insgesamt vier besonders betroffenen Gemeinden ausgewählt für die Studie “Corona Monitoring lokal”. Am 14. August wurden die Ergebnisse der Kupferzell-Studie auf einer Pressekonferenz mit dem RKI-Vizepräsidenten Lars Schaade vorgestellt.
“Wir bestimmen die Antikörper-Prävalenz von Menschen, die hier leben, von ungefähr 2.000 Teilnehmenden und gleichzeitig bestimmen wir auch, wie viele aktive Infektionen hier noch vorliegen durch einen direkten Virusnachweis”, hatte Claudia Santos-Hövener, Leiterin der RKI-Studie zu Beginn der Testungen Ende Mai in Kupferzell erklärt. Insoweit sei wichtig zu begreifen, wie viele asymptomatische Infektionen es gäbe.
Für die Studie habe man eine Zufallsstichprobe ausgewählt aus dem Einwohnermeldeamt-Register. Die Menschen wurden angeschrieben und seien ins Studienzentrum gekommen. Dort seien sie befragt worden. Gleichzeitig habe man ihnen einen Rachenabstrich abgenommen und auch eine Blutprobe, um auf Antikörper zu testen.

Antikörper-Nachweis bei 7,7 Prozent

Akute Infektionen wurden im Verlauf der Studie nicht festgestellt.
Laut der RKI-Studie haben 7,7 Prozent der getesteten Kupferzeller Bewohner positive Antikörper-Nachweise gegen SARS-CoV-2, demnach haben sie eine entsprechende Infektion durchgemacht.
Die Studie weist aus, dass 3,9-mal mehr Infektionen nachgewiesen wurden als offiziell bislang in Kupferzell bekannt.
16,8 Prozent der Personen mit positivem Antikörper-Nachweis waren ohne typische Krankheitssymptome. 83,2 Prozent hatten mindestens eines der für SARS-CoV-2 geltenden Symptome, wie Fieber über 38°C, Atemnot/Kurzatmigkeit, Lungenentzündung, Schnupfen, Husten, Schmerzen beim Atmen, Halsschmerzen, Geruchs-/ Geschmacksstörung.
Bei 28,2 Prozent der Erwachsenen mit positivem SARS-CoV-2-Test laut Eigenangaben im Fragebogen konnten keine Antikörper nachgewiesen werden. Laut RKI bedeute dies jedoch nicht zwangsläufig, dass keine Immunität bestehe. (reuters/dts/sua)

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