Kreis Hildburghausen: Erstmals freiwillige Massentests von Kindern und Erziehern
Im Süden Thüringens stiegen Ende November die Zahlen der positiven Corona-Tests rapide an. Es gibt massive Einschränkungen im Kreis Hildburghausen - auch Schulen und Kitas sind zu. Massentests sollen den Kindern die Rückkehr ermöglichen.

Unterricht in Berlin im September 2020.
Foto: Sean Gallup/Getty Images
Im Corona-Hotspot Hildburghausen können sich erstmals in Deutschland alle Kindergarten- und Schulkinder sowie ihre Erzieher auf das Virus testen lassen. Die Aktion beginnt am heutigen Dienstag (1. Dezember) in einem Kindergarten in der Stadt Hildburghausen.
Etwa ein Drittel der Kinder aus den städtischen Kindergärten und die Mehrheit der Erzieherinnen und Erzieher wolle sich an dem freiwilligen Schnelltest beteiligen, sagte Bürgermeister Tilo Kummer (Linke) der Deutschen Presse-Agentur.
Wegen der Ende November explosionsartig gestiegenen Zahlen der positiven Corona-Tests gilt im gesamten Kreis Hildburghausen seit dem vergangenen Mittwoch ein harter Lockdown. Auch Schulen und Kindertagesstätten sind geschlossen. Es gibt jedoch eine Notbetreuung. Am Wochenende wurden die Beschränkungen nochmals verschärft. Der Kreis im Süden Thüringens wies zu Wochenbeginn nach Zahlen des Robert Koch-Instituts erneut die bundesweit höchsten Infektionswerte auf – obwohl es laut Thüringer Gesundheitsministerium am Wochenende keine Neuinfektionen gab. Die Sieben-Tage-Inzidenz – also die Zahl der positiv Getesteten pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche – lag bei 579; ebenso wie im zweiten Hotspot, der niederbayerischen Stadt Passau.
Nach Angaben des Landratsamtes Hildburghausen können sich etwa 8.000 Kita- und Schulkinder, etwa 1.000 Pädagogen sowie Mitarbeiter aus Bildungseinrichtungen freiwillig testen lassen. Dafür würden die Voraussetzungen geschaffen – insgesamt 11.000 Tests seien bestellt. Wie viele Menschen das Angebot annehmen, ist offen. Am Montag hieß es, es gebe bisher etwa 2.000 Rückmeldungen von Testwilligen. Auch einige Kommunalpolitiker in dem Kreis sollen Massentests skeptisch gegenüberstehen.
Hildburghausens Bürgermeister kündigte an, dass es für die Kinder, die negativ auf das Virus getestet seien, bereits am Mittwoch wieder eine reguläre Betreuung geben könnte. „Vorausgesetzt, wir haben ausreichend negativ getestetes Personal zur Verfügung“, sagte Kummer. Er könnte sich vorstellen, dass das Testangebot in den kommenden Tagen wiederholt werden könnte, so das Stadtoberhaupt. (dpa/sza)
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