Memoiren
„Wir schaffen das“: Seehofer kritisiert Merkels Haltung in der Flüchtlingskrise erneut
Horst Seehofer fühlt sich durch die Memoiren von Angela Merkel bestätigt, insbesondere in Bezug auf die Flüchtlingspolitik. Er sieht sich in seiner damaligen Haltung während der Flüchtlingskrise 2015 rechtgegeben und betrachtet eine eigene Buchveröffentlichung als unnötig.

Horst Seehofer (l.) und Kanzlerin Angela Merkel. Foto: Sonja Wurtscheid/dpa/dpa
Foto: Sonja Wurtscheid/dpa/dpa
Der frühere CSU-Chef und Bundesinnenminister Horst Seehofer fühlt sich durch die Memoiren von Alt-Kanzlerin Angela Merkel (CDU) bestätigt. Vor allem beim Thema Migration sehe er nichts Überraschendes in dem Buch, sagte er dem „Münchner Merkur“ (Mittwochsausgabe). „Da steht in der Tat nichts Neues drin. Ich sehe das deshalb gelassen, weil niemand ernsthaft bestreiten kann, dass die Entwicklung mir Recht gegeben hat.”
Der damalige bayerische Ministerpräsident Seehofer und Merkel hatten sich im Herbst 2015 über den richtigen Kurs in der Flüchtlingskrise tief zerstritten. Seehofer forderte eine deutlich restriktivere Flüchtlingspolitik als Merkel.
Die Ex-Kanzlerin schrieb in ihren am Dienstag veröffentlichten Memoiren mit dem Titel „Freiheit“, dass sie und Seehofer sich damals „auseinanderentwickelt“ hätten. Darin verteidigt Merkel ihren damaligen Kurs und ihren umstrittenen Satz „Wir schaffen das“.
Der heute 75-jährige Seehofer hatte angekündigt, womöglich ein eigenes Buch zu schreiben, falls er die damaligen Vorgänge in Merkels Buch für falsch dargestellt halte. Das hält er nun aber für unnötig.
„Das wäre eine Überreaktion“, sagte er. „Mir reicht, dass mir viele Leute sagen: ‘Sie haben damals Recht gehabt'”, fuhr Seehofer fort. Es gehe ihm dabei nicht um Rechthaberei. „Wenn ich auf die heutigen Auswirkungen der damaligen Politik blicke, fühle ich mich einfach bestätigt.” (afp/red)
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