Prozesse
Ex-Pflegeheim-Mitarbeiterin: „Bin keine Corona-Leugnerin“
Eine frühere Pflegeheim-Mitarbeiterin gibt zu, eine Corona-Impfung vorgetäuscht zu haben. Jetzt steht sie wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung vor Gericht.

Hat die Mitarbeiterin eines Pflegeheims eine doppelte Impfung gegen Covid-19 vorgetäuscht? Um diese Frage dreht sich ein Prozess vor dem Landgericht Hildesheim.
Foto: Moritz Frankenberg/dpa
Eine frühere Pflegeheim-Mitarbeiterin muss sich nach einem Corona-Ausbruch mit drei Toten in der Einrichtung vor dem Landgericht Hildesheim unter anderem wegen fahrlässiger Tötung verantworten. Der 46-Jährigen wird zudem fahrlässige Körperverletzung sowie Urkundenfälschung vorgeworfen.
Sie soll mit der Vorlage eines gefälschten Impfausweises eine doppelte Impfung gegen COVID-19 vorgetäuscht haben. Im November 2021 soll sie unbemerkt selbst mit Corona infiziert gewesen sein und als sogenannte Alltagsbegleiterin in dem Hildesheimer Heim eine Infektionskette ausgelöst haben.
Seine Mandantin werde zur Sache keine Angaben machen, sagte Verteidiger Velit Tümenci nach Verlesung der Anklageschrift am Dienstag. Der Rechtsanwalt trug aber eine persönliche Erklärung der Angeklagten zu ihrer Lebenssituation vor. Darin betont die Frau, dass sie keine Corona-Leugnerin sei.
Ihr Lebensgefährte habe für die ganze Familie Impfpässe besorgt, sie habe sich dem nicht widersetzen können. „Meine Mandantin hatte keinen Kontakt zu den Verstorbenen“, betonte der Verteidiger außerdem. „Der Tod ist im Altersheim leider ein alltäglicher Begleiter.“ (dpa/mf)
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