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Hamburg überschreitet Corona-Grenzwert - Nur wenige COVID-19-Intensivpatienten gemeldet

Die Zahl der positiv Getesteten in Hamburg steigt immer weiter. Nun hat die Hansestadt einen wichtigen Corona-Grenzwert gerissen. Das hat Folgen.

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Ortseingangsschild von Hamburg.

Foto: iStock

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Hamburg hat in der Corona-Pandemie die wichtige Warnstufe von 50 neuen positiv Getesteten pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen überschritten. Die Gesundheitsbehörde gibt den Wert für den Stadtstaat mit 50,6 an.
Bund und Länder hatten am 15. Oktober beschlossen, dass schärfere Regeln greifen müssen, wenn dieser Grenzwert in Regionen überschritten wird. Dazu gehört, dass sich im öffentlichen Raum nur noch zehn Personen treffen dürfen. Bei Feiern dürfen in der Öffentlichkeit lediglich zehn Menschen zusammenkommen, im privaten Raum maximal zehn Leute aus höchstens zwei Haushalten. Eine Sperrstunde in der Gastronomie gilt in Hamburg bereits seit dem vergangenen Samstag. Veranstaltungen wurden schon auf 100 Teilnehmer beschränkt.
Bei Kontrollen der Sperrstunde wurden in der Nacht zum Sonntag fast 150 Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Mehr als 300 Örtlichkeiten wurden nach Angaben einer Polizeisprecherin überprüft. Vier Betriebe mussten geschlossen werden.
Kommt der Anstieg der positiv Getesteten mit den genannten Maßnahmen nicht innerhalb von zehn Tagen zum Stillstand, sollen Kontakte nach Vereinbarung von Bund und Ländern strikt reduziert werden: Im öffentlichen Raum dürfen sich dann nur noch fünf Menschen oder Angehörige zweier Haushalte treffen.
Berufsschüler und Oberstufenschüler an den allgemeinbildenden Schulen sowie deren Lehrer müssen in Hamburg seit Montag – dem ersten Tag nach den Herbstferien – auch im Unterricht einen Mund-Nase-Schutz tragen. Schulsenator Ties Rabe (SPD) schloss aber nicht aus, dass es bei massiv Anstieg der Zahlen weitere Einschränkungen geben wird. Voraussetzung sei, dass der Sieben-Tage-Wert massiv über 50 steigt.

Intensivpatienten mit COVID-19-Diagnose in Hamburg

In Anbetracht der steigenden Anzahl positiv getesteter Personen ist unklar, wie viele dieser Menschen überhaupt COVID-19-Symptome haben und erkranken.
Die Stadt Hamburg meldet 17 intensivmedizinisch betreute COVID-19-Patienten (Stand 16. Oktober), 12 davon aus Hamburg. Insgesamt ist von 59 stationär behandelten COVID-19-Fällen die Rede.
Ein Blick in das DIVI-Intensivbettenregister zeigt, dass in Deutschland insgesamt 770 als COVID-19-Fälle eingestufte Patienten intensivmedizinisch betreut werden, 354 davon werden invasiv beatmet. In Hamburg werden demnach 21 Patienten mit COVID-19-Diagnose intensivmedizinisch behandelt.

Auszug aus DIVI-Intensivbettenregister vom 19.10.20.

Foto: Screenshot

Im Vergleich mit den übrigen intensivmedizinisch betreuten Patienten ergibt sich laut DIVI folgende Übersicht für ganz Deutschland, wobei die untere braune Linie die Anzahl der COVID-19-Intensivpatienten zeigt:

DIVI-Intensivbettenregister.

Foto: Screenshot

Aus dem DIVI-Intensivbettenregister geht hervor, dass im Bedarfsfall neben den bestehenden Intensivbetten eine Notreserve von 12.383 Intensivbetten besteht, die im Bedarfsfall innerhalb von sieben Tagen bereitgestellt werden können. (dpa/sua)
 

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