Umweltsenator Jens Kerstan
Hamburg will bei Gasmangel Warmwasser rationieren

Skyline der Hafencity Hamburg. Symbolbild.
Foto: iStock
Der Hamburger Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) hat für den Fall eines Gas-Notstandes in der Hansestadt eine Begrenzung der Warmwasser-Mengen für private Haushalte angekündigt. “In einer akuten Gasmangellage könnte warmes Wasser in einem Notfall nur zu bestimmten Tageszeiten zur Verfügung gestellt werden”, sagte Kerstan der “Welt am Sonntag”. Auch eine “generelle Absenkung der maximalen Raumtemperatur im Fernwärmenetz”, käme in Betracht.
Es werde “in Hamburg schon aus technischen Gründen nicht überall möglich sein, im Fall einer Gasmangellage zwischen gewerblichen und privaten Kunden zu unterscheiden”, so Kerstan. “Wenn es uns jedoch nicht gelingt, ausreichend Gas bei den großen Betrieben einzusparen, könnten Lieferbeschränkungen auf uns zukommen, die dann möglicherweise einzelne Stadtteile betreffen.”
Kerstan kündigte zudem an, dass ein mögliches provisorisches LNG-Terminal im Hamburger frühestens Mitte kommenden Jahres betriebsbereit wäre. “Wir werden im Laufe des Juli wissen, ob und an welchem Standort ein provisorisches LNG-Terminal in Hamburg machbar ist. Das Gas könnte dort voraussichtlich ab Mai 2023 umgeschlagen werden.”
Die vollständigen Ergebnisse der Standort-Überprüfungen würden im Oktober 2022 vorliegen, so Kerstan. Bundeswirtschaftsminister Habeck sagte der “Welt am Sonntag”, dass die ersten beiden provisorischen LNG-Terminals in Wilhelmshaven und Brunsbüttel zum Jahreswechsel 2022/2023 in Betrieb genommen werden sollen.
“Wir haben als Bundesregierung vier schwimmende Flüssiggasterminals gemietet und hier liegen aktuell unsere Prioritäten”, so Habeck. “Zwei Schiffe stehen bereits in diesem Jahr zur Verfügung und sollen zum Jahreswechsel 2022/23 in Wilhelmshaven und Brunsbüttel eingesetzt werden”, sagte Habeck der “Welt am Sonntag”. (dts/red)
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