„Hi, ich bin Robert“ - Habeck startet Serie von Küchentischgesprächen
Er hatte in seiner Bewerbung für die Kanzlerkandidatur bereits angekündigt, interessierte Bürger zu besuchen. Wenige Wochen später macht Robert Habeck nun wirklich Wahlkampf am Küchentisch.
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BERLIN, GERMANY - OCTOBER 19: Climate Protection Minister and Vice Chancellor Robert Habeck arrives to give a statement with Environment Minister Steffi Lemke (not seen) after the Government Cabinet Meeting on October 19, 2022 in Berlin, Germany. The cabinet is meeting today to very likely approve new legislation that will allow Germany's last three nuclear power plants, which were slated to cease operation by the end of this year, to operate until April of 2023. Germany is facing a turbulent energy market due to consequences stemming from Russia's military invasion of Ukraine.
Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) hat seinen angekündigten Vorwahlkampf an Küchentischen gestartet. In einem am Sonntag veröffentlichten Video schildert eine Erzieherin dem Kanzlerkandidaten der Grünen an ihrem Küchentisch die Probleme in ihrer Kita, vor allem den Personalmangel. Es ist das erste Video dieser Art, das Habeck über Social Media verbreitet hat.
Vor mehr als zwei Wochen hatte der Bundeswirtschaftsminister per Video an einem Küchentisch seine Bewerbung für die Spitzenkandidatur seiner Partei zur nächsten Bundestagswahl verkündet. Habeck versprach damals, den Bürgern zuzuhören und bot „Küchentischgespräche“ im Vorwahlkampf an.
Nach eigenen Angaben erhielt er inzwischen hunderte Einladungen. Vor einer Woche kürten ihn die Grünen zu ihrem Kanzlerkandidaten.
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Auch die Erzieherin Isabell reagierte auf Habecks Video mit einer Einladung und empfing ihn in ihrem Haus. Wo, das blieb unbekannt. „Hi, ich bin Robert. Passt das so für dich?”, fragt Habeck die junge Frau betont locker zur Begrüßung.
In dem Gespräch schilderte sie, es sei „leider Alltag“, dass Erzieher allein Gruppen mit 20 Kindern betreuen müssten. Das sei „nicht machbar“, man könne den Kindern nicht gerecht werden. Sie selbst sei nach der Arbeit so „geplättet“, dass sie unter anderem ihren Sport aufgegeben habe.
Vier Milliarden Euro jährlich für Kitas
Habeck äußerte Verständnis und verwies auf den Stellenwert von Bildung. Letztlich gehe es darum, wieviel Geld der Staat bereit sei, dafür in die Hand zu nehmen. Die zwei Milliarden Euro jährlich, die über das Kita-Qualitätsgesetz fließen, reichen Habeck zufolge nicht aus. Es müsse „massiv“ investiert werden, er sprach von einer Verdoppelung auf vier Milliarden Euro. Finanziert werden könnte das nach seiner Auffassung unter anderem durch eine höhere Besteuerung der „Superreichen“.
Die nach dem Bruch der Ampel vorgezogene Bundestagswahl findet aller Voraussicht nach am 23. Februar statt. In seiner Heimat wurde Habeck am Samstag einstimmig von den Kreisverbänden Flensburg und Schleswig-Flensburg der Grünen als Direktkandidat nominiert. (afp/dpa/red)
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