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OB-Wahlen in Sachsen-Anhalt

Katastrophale Wahlbeteiligung - CDU-Tief setzt sich in Magdeburg fort

Bei den OB-Wahlen in der sachsen-anhaltischen Landeshauptstadt Magdeburg scheitert der Kandidat der CDU im ersten Wahlgang deutlich. Eine Einzelbewerberin geht als Favoritin in die Stichwahl. Der von der AfD nominierte Ex-MdB Frank Pasemann fällt durch.

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Innenstadt von Magdeburg. Symbolbild.

Foto: Stock

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In mehreren Städten und Gemeinden von Sachsen-Anhalt wurden am Sonntag (24.4.) Verwaltungschefs neu gewählt – in fünf Städten davon standen Oberbürgermeisterwahlen an. Mit besonderem Interesse blickte das Bundesland auf die OB-Wahl in der Landeshauptstadt Magdeburg. Dort gab es im ersten Wahlgang keinen Sieger, aber eine katastrophale Wahlbeteiligung und enttäuschende Ergebnisse für die größten Parteien im Land – CDU, AfD, Linke und SPD.

Kandidat der CDU in Magdeburg nur bei 12,2 Prozent

Nach dem ersten Durchgang liegt in Magdeburg mit 43,3 Prozent die parteilose Sozialbeigeordnete der Stadt, Simone Borris, mit deutlichem Vorsprung voran. Sie war explizit nur von der FDP und der Kleinpartei „future!“ unterstützt worden. Ihr Gegner in der Stichwahl wird der von SPD und Grünen unterstützte Jens Rösler sein. Mit 26,3 Prozent liegt dieser jedoch weit zurück – und es ist nicht davon auszugehen, dass ein großer Teil der ausgeschiedenen Kandidaten eine Wahlempfehlung für ihn aussprechen wird.
Ernüchternd verlief der erste Durchgang der Magdeburger OB-Wahl auch für den CDU-Kandidaten Tobias Krull. Mit lediglich 12,2 Prozent lag der Landtagsabgeordnete deutlich unter dem Ergebnis seiner Partei bei der Stadtratswahl 2019, wo die Union mit 18,9 Prozent stärkste Kraft wurde. Bei der Landtagswahl im Vorjahr kam die CDU in der Landeshauptstadt sogar auf 30,8 Prozent.
Auch die Linkspartei konnte ihren großen Coup des Vorjahres, wo ihre Kandidatin Dr. Silvia Ristow mit deutlichem Vorsprung zur Oberbürgermeisterin von Bernburg an der Saale gewählt wurde, in Magdeburg nicht wiederholen. Ihre Kandidatin Nicole Anger kam nur auf 6,8 Prozent.

AfD stellt ausgeschlossenen Politiker als Kandidaten auf

Eine herbe Enttäuschung hatte auch die AfD zu verzeichnen, die nur in der Landeshauptstadt einen OB-Kandidaten stellte. Der 2020 nach antisemitischen Äußerungen aus der Partei ausgeschlossene frühere Bundestagsabgeordnete Frank Pasemann, der in der Landespartei jedoch noch Rückhalt genießt, kam auf nur 5,0 Prozent der Stimmen. Das ist nur unwesentlich über dem Ergebnis der AfD bei ihrem ersten kommunalen Antreten in Magdeburg im Jahr 2014.
Die Wahlbeteiligung lag bei lediglich 40,5 Prozent. Am 30. Juni wird der seit 21 Jahren regierende Amtsinhaber Lutz Trümper aus dem Amt scheiden. Der kurzzeitig aus der SPD ausgetretene Politiker hatte bereits im Sommer des Vorjahres erklärt, nicht für eine weitere Amtszeit zu kandidieren.
In Stendal, wo bereits die Stichwahl anstand, büßte CDU-Kandidat Thomas Weise einen Zehn-Punkte-Vorsprung gegen den Einzelbewerber Bastian Sieler ein, der mit 55,2 Prozent die Oberhand behielt. In Wernigerode war der Unionskandidat Matthias Winkelmann gar nicht erst in die Stichwahl gekommen – SPD-Mann Tobias Kascha gewann mit 54,7 Prozent gegen einen Bürgerbündnis-Bewerber.
In Wittenberg trat die Union gar nicht an – dort gewann der parteilose Amtsinhaber Torsten Zugehör mit 81,1 Prozent bereits in der ersten Runde. Lediglich in Weißenfels konnte der Unionskandidat Martin Papke mit 52.2 Prozent die Wahl gleich im ersten Anlauf für sich entscheiden.

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