Amtliche Regeln verteidigt
Kultusministerium Sachsen: „Nein“ zu Gendersprache gilt nun auch für Projektpartner
Das Kultusministerium in Sachsen verschärft die Gangart gegen Gendersprache an Schulen. Künftig sollen sich auch Kooperationspartner zum Verzicht darauf verpflichten.

Bis zu 80 Prozent der Deutschen lehnen die Gendersprache ab.
Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Bereits vor zwei Jahren hatte das Kultusministerium in Sachsen offiziell die Verwendung von Gendersprache für offizielle Schreiben, Elternbriefe oder Unterrichtsmaterialien untersagt. Die Verwendung sogenannter Sonderzeichen für eine geschlechterneutrale Sprache in Schulaufsätzen wird als Fehler gewertet. Nun hat der Freistaat noch einmal nachgelegt – und verpflichtet auch Kooperationspartner dazu, auf ideologische Sprache zu verzichten.
Keine Gendersprache in Werbung um Lehrkräfte
Wie der MDR berichtet, verlangt Sachsens Kultusministerium die Unterzeichnung einer schriftlichen Vertragsklausel. Diese gelte vor allem für Vereine, Verbände und Stiftungen. Überall, wo diese in Kooperation mit sächsischen Bildungsträgern stünden, seien „geschlechtergerechte“ Asteriske, Unterstriche oder Doppelpunkte tabu.
Ausdrücklich erwünscht bleiben hingegen Paarformen wie „Schülerinnen und Schüler“ und geschlechtsneutrale Formen wie „Lehrkräfte“ oder „Jugendliche“. Grundsätzlich müssten schriftliche Äußerungen im Rahmen der Kooperationen im Einklang mit dem Regelwerk des Rates der deutschen Rechtschreibung stehen. Man wolle auf diese Weise den Erhalt einer „für alle verständlichen Sprache“ sicherstellen.
Anwendung wird die Vorgabe beispielsweise bei der Zusammenarbeit mit einer Agentur finden, die Lehrer für Sachsens Schulen werben soll. Auch Flyer oder Handouts, die dort Verwendung finden sollen, werden frei von Gendersprache bleiben müssen. Mündliche Äußerungen seien jedoch nicht betroffen – Sprechpausen oder „rülpserartige Unterbrechungen“ bleiben dort möglich.
Mehrheit der Bürger fühlt sich von Sprechpausen belästigt
In den Bundesländern Sachsen-Anhalt, Thüringen, Niedersachsen, Berlin und Nordrhein-Westfalen haben die Regierungen zuletzt bei Pressemitteilungen auf Gendersprache verzichtet. Der Stadtrat von Zwickau hat jüngst sogar per Mehrheitsbeschluss Stadtverwaltung und Eigenbetrieben die Verwendung der Ideologiesprache im Schriftverkehr untersagt. Die Leitung des Theaters Plauen-Zwickau zeigte sich irritiert über das „Genderverbot“.
Umfragen zufolge lehnt eine deutliche Mehrheit der Bundesbürger die Gendersprache ab und fühlt sich durch deren Verwendung belästigt. Dies hat bereits einige öffentlich-rechtliche Sender dazu veranlasst, diese in Hauptnachrichtensendungen nicht oder nicht mehr zu verwenden.
Linke: Gendersprache soll „Werte vermitteln“
Die Linksfraktion im Sächsischen Landtag bedauert den Schritt. Die Staatsregierung schließe auf diese Weise aufgrund einer „Formalie“ die „Wertevermittlung“ aus, äußerte deren Bildungssprecherin Luise Neuhaus-Wartenberg.
Gegenüber „t-online“ äußerte sie:
„Niemandem sollte es vorgeschrieben werden, geschlechtergerechte Sprache zu verwenden oder das zu unterlassen.“
Tatsächlich hatten es Anhänger der Gendersprache dort, wo sie Gestaltungsbefugnisse hatten, mit „Werten wie Toleranz und Vielfalt“ nicht immer allzu genau genommen. An einigen akademischen Einrichtungen erhielten Studenten beispielsweise bereits Punktabzüge für die Verwendung des generischen Maskulinums.
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