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Corona-Maßnahmen

Lauterbach: Entweder konsequente 2G-Regel oder schnellere Boosterimpfung

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Prof. Dr. Karl Lauterbach, Bundesminister für Gesundheit.

Foto: Mika Schmidt - Pool/Getty Images

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Die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit richtet sich abermals auf die aktuellen Corona-Infektionszahlen. SPD-Gesundheitsökonom Karl Lauterbach hat sich im Zuge dessen für eine Wiedereröffnung der Impfzentren ausgesprochen.
Es gebe “realistischerweise” derzeit nicht viele Möglichkeiten “mit großer Wirkung”, schrieb Lauterbach im Onlinedienst Twitter. Eine von zwei Möglichkeiten sei “eine viel schnellere Boosterimpfung”, hob er mit Blick auf Auffrischungsimpfungen hervor. “Dafür müsste man die Impfzentren wieder öffnen.”
Als andere Möglichkeit nannte Lauterbach “konsequent 2G anzuwenden” – also nur Geimpfte oder Genesene zu Veranstaltungen oder in Restaurants im Innenbereich einzulassen.
Auch FDP-Chef Christian Lindner hat dafür plädiert, das Tempo der Auffrischimpfungen zu erhöhen. Erneuten Schulschließungen ereilte er dagegen eine klare Absage. Die sozialen Schäden seien schon jetzt sehr hoch. “Mit der von uns geplanten Rechtsgrundlage sind Schließungen nicht mehr vorgesehen”, sagte Lindner der “Rheinischen Post” (Montagsausgabe). “Das müssten die Länder selbst prüfen, aber wir raten von dieser Maßnahme mehr denn je ab.”
Mit Blick auf das von den Ampel-Parteien geplante Auslaufen der pandemischen Notlage im November sagte Lindner: “Der Staat ist weiter handlungsfähig. Aber besonders intensive Eingriffe wie Lockdowns und Ausgangssperren sind angesichts des Pandemie-Geschehens nicht mehr angemessen. Leichte Eingriffe wie die Maskenpflicht, die man jetzt im Herbst noch braucht, bleiben erhalten.”
Im Fokus der Diskussion stehen derzeit nicht nur Auffrischungsimpfungen für Ältere. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will diese sogenannten Booster für alle anbieten.

Warnung vor “blindem Aktionismus”

Auch Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) sagte im Bayerischen Rundfunk, die Booster-Impfung sei “ganz wichtig und zentral”, möglicherweise über die “verwundbaren Gruppen” hinaus. “Ich glaube schon, dass wir prüfen müssen, ob nicht jeder eine Auffrischungsimpfung, auch im Sinne einer gesundheitlichen Vorsorge kriegen sollte”, betonte der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz (GMK).
Laut Impfverordnung hat grundsätzlich jeder Anspruch auf eine Auffrischungsimpfung. Die GMK empfiehlt das Boostern grundsätzlich ab 60, die Ständige Impfkommission (Stiko) hingegen erst ab 70 Jahren.
Hochrangige Ärztevertreter stellten sich aber gegen Auffrischungsimpfungen für alle. Dafür gebe “es bisher keine ausreichende wissenschaftliche Evidenz”, sagte Ärztepräsident Klaus Reinhardt den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). Kassenärzte-Chef Andreas Gassen warnte vor “blindem Aktionismus”.
Die Hausärzte äußerten sich ebenfalls kritisch zu Spahns Aufruf. “Wir sind verärgert, dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn Erwartungen schürt, Booster-Impfungen seien für alle möglich”, sagte Bundesvorstandsmitglied Armin Beck dem RND. “Die Hausärzte folgten der Stiko-Empfehlung zur Drittimpfung ab 70. (afp/dts/dl)

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