München erreicht Corona-Grenzwert - Oberbürgermeister verschärft Maßnahmen

Corona-Testzentrum in München am Flughafen. Symbolbild. TOBIAS SCHWARZ/AFP via Getty Images
München hat als erste Millionenstadt in Deutschland die von Bundeskanzlerin Angela Merkel festgelegte Schwelle von 50 positiven Corona-Testergebnissen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen überschritten.
Insgesamt wurden nach Daten des Landes-Gesundheitsamtes LGL seit vergangenem Freitag 746 Münchner positiv auf Corona getestet. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) kündigte an, die Entwicklung am Wochenende abzuwarten, ehe er weitergehende Schutzmaßnahmen ergreift.
“Was passieren kann, ist, wenn wir den Wert über 50 dauerhaft haben werden, dass wir beispielsweise die Zahl der zulässigen Teilnehmer an privaten Feiern wieder halbieren werden. Das heißt nur noch 50 in geschlossenen Räumen und hundert unter offenem Himmel. Und dass wir auch über weitere Dinge nachdenken. Wie beispielsweise kann es eine geänderte Sperrstunde geben?”, sagte Reiter am Freitag.
Reuter will sich nicht mehr an RKI-Daten orientieren
“Mich ärgert es einfach, dass man nach sechs Monaten Corona-Pandemie nicht in der Lage ist, als Institut wie das RKI vernünftig Daten zu übermitteln. Und ich werde sie in Zukunft auch nicht mehr als Basis nehmen für Entscheidungen, die die Bürgerinnen und Bürger in dieser Stadt betreffen”, sagte Reiter weiter.
Die Gastronomie-Besitzer warnt der Oberbürgermeister: “Ich will nicht der Spielverderber sein… an die Gaststätten- Betreiberinnen und -Betreiber kann ich nur appellieren. Wir werden sehr rigoros kontrollieren, dass die Regeln eingehalten werden. Denn Bilder, die durch die Welt gehen, wo wieder Menschen auf den Bänken stehen und sich zuprosten, ohne Abstand, ohne Maske, die will ich nicht sehen. Und die wird es auch nur einmal geben, wenn es ist.”
München hatte für Party-Hotspots sowie für die Theresienwiese, auf der am Samstag das Oktoberfest eröffnet worden wäre, bereits zuvor ein Alkoholverbot erlassen.
Vorerst keine Schulschließungen geplant
Schulschließungen lehnte Reiter vorerst ab, setzt dafür auf eine Verschärfung der Maskenpflicht: “Bei der aktuellen Situation werden wir nicht daran denken, ich jedenfalls nicht, den Schulbetrieb einzuschränken oder die Kinderbetreuung weiter einzuschränken”, so Reiter weiter. “Was passieren wird, ist, dass die Maskenpflicht für die Schulkinder fortgesetzt wird. Anders als es im Laufe dieser Woche schon mitgeteilt wurde.”
In den letzten Wochen ist es nach einer Test-Invasive des Landes Bayern unter Ministerpräsident Markus Söder zu einem Anstieg von positiven Corona-Testergebnissen gekommen. Berichte über einen drastischen Anstieg an akuten Covid-19-Erkrankungen gibt es nicht. Die Anzahl von Intensivpatienten mit COVID-19 ist deutschlandweit nach wie vor niedrig. (reuter/nh)
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