C.1.2
Weitere Mutation in Umlauf - Lauterbach: „Potenziell sehr gefährliche“ Corona-Variante

Karl Lauterbach. Foto: STEFANIE LOOS/POOL/AFP via Getty Images
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Eine neue Corona-Variante mit einer ungewöhnlich hohen Mutationsrate beschäftigt derzeit Wissenschaftler in Südafrika. Die Verbreitung der als C.1.2 bezeichneten Variante habe in den vergangenen Monaten leicht zugenommen, erklärte das südafrikanische Institut für Infektionskrankheiten (NICD) am Montag. C.1.2 wurde demnach in allen neun südafrikanischen Provinzen nachgewiesen. Auch in China, Mauritius, Neuseeland und Großbritannien wurde die Variante bereits festgestellt.
Die NICD-Wissenschaftlerin Penny Moore betonte, dass die Verbreitung von C.1.2 nach wie vor “sehr gering” sei. Vorhersagen dazu, ob die bestehenden Corona-Impfstoffe auch gegen diese Variante wirkten, könnten deshalb noch nicht getroffen werden. Sie sei jedoch “zuversichtlich, dass die in Südafrika verwendeten Vakzine uns weiterhin gegen schwere Erkrankungen und Tod schützen werden”.
Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach schrieb im Online-Dienst Twitter mit Blick auf C.1.2 von einer “potenziell sehr gefährlichen” Corona-Variante. Ob sie aber gefährlicher sei als die derzeit weltweit grassierende Delta-Variante, sei noch unklar. Das Auftreten von C.1.2 zeige aber: “Wir müssen Afrika Impfstoff geben”, mahnte Lauterbach.
Lauterbach für bundesweit einheitliche Hospitalisierungsraten
Unterdessen fordert Lauterbach für ganz Deutschland die gleichen Richtwerte bei den Klinik-Einlieferungen von Corona-Patienten. Er sei dafür, “dass wir bundesweit einheitliche Hospitalisierungsraten festlegen. Sonst droht ein Flickenteppich”, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagausgaben).
Derzeit sei der Wert, ab dem es kritisch werden könnte, “regional sehr unterschiedlich”. Es könne somit zu erheblichen Verzerrungen kommen, so Lauterbach. So hänge die Bedeutung der Hospitalisierungsquote etwa davon ab, “wie viele Geimpfte und wie viele Krankenhausbetten es in einer Region gibt”. Auch der Altersdurchschnitt spiele eine Rolle. Wenn die Hospitalisierungsquote in einem Bundesland mit hohem Altersdurchschnitt stark ansteige, “hat dies eine andere Bedeutung als in einer Studentenstadt mit vielen jüngeren Bewohnern”, sagte Lauterbach.
Der SPD-Politiker kritisierte zugleich, derzeit seien die medizinischen Kriterien offen. “Es gibt keine Vorgaben, wo genau der Grenzwert liegen soll”, sagte er. Unklar sei auch, was passiere, wenn bei der Einlieferungsrate eine bestimmte Marke überschritten werde. Lauterbach sprach sich daher dafür aus, die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner weiterhin als ein Gesichtspunkt zu berücksichtigen. “Eine eindeutige Verknüpfung von Inzidenz und Hospitalisierung ist notwendig und wird im Zuge der parlamentarischen Beratungen noch kommen. Sonst ergibt es keinen Sinn”, zeigte sich Lauterbach überzeugt. (afp/dts)
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