Infektionserklärung
Privilegien für Geimpfte doch falsch? RKI löscht entsprechende Aussagen
Privilegien für Geimpfte auf der einen Seite und Ausgrenzungen von Ungeimpften auf der anderen Seite: Doch wenn „Geimpfte bei der Epidemiologie der Erkrankung keine wesentliche Rolle mehr spielen“. Warum wurde diese Aussage kürzlich gestrichen?

Robert Koch-Institut in Berlin.
Foto: Maja Hitij - Pool/Getty Images
In einem aktuellen Betrag hat sich das Robert Koch-Institut zu der Frage, inwieweit Personen, die vollständig geimpft sind, das Virus weiterhin übertragen können, neu positioniert. Dort wurde folgender Passus aufgeführt: „In welchem Maß die Impfung die Übertragung des Virus reduziert, kann derzeit nicht genau quantifiziert werden.“
Vom 12. Mai 2021 bis zum 1. November hieß es hingegen von RKI-Seite noch:
„Aus Public-Health-Sicht erscheint durch die Impfung das Risiko einer Virusübertragung in dem Maß reduziert, dass Geimpfte zur Weiterverbreitung des Virus nur noch wenig beitragen.“
Dieser Satz wurde nun gestrichen. Der Journalist Boris Reitschuster findet die Streichung des Satzes „überaus aussagekräftig“. Dieser erschüttere das Fundament der gesamten Regierungspolitik mit 3G, 2G und 1G in seinen Grundfesten, da sie auf der Annahme beruhe, dass geimpfte Personen das Coronavirus weit weniger weitergäben als ungeimpfte Menschen.
Allgemein vorsichtigere Angaben
Offenbar findet das RKI diese Aussage nicht mehr haltbar. Inhaltlich ging es dabei um die prozentuale Zuordnung der Schutzwirkung gegen schwere COVID-19-Erkrankungen und einer verringerten Infektionsgefahr.
Nicht geändert hat sich die Aussage, dass die in Deutschland zugelassenen Impfstoffe symptomatische und asymptomatische Infektionen „in einem erheblichen Maße verhindern“.
„Die Impfung hat eine hohe Schutzwirkung (mindestens 80%) gegen schweres COVID-19, unabhängig vom verwendeten Impfstoff (Comirnaty von BioNTech/Pfizer, Spikevax von Moderna, Vaxzevria von AstraZeneca). (…) Die derzeitige Datenlage zeigt darüber hinaus, dass die Impfung mit dem AstraZeneca-Impfstoff wie auch mit mRNA-Impfstoffen zu einer deutlichen Reduktion der SARS-CoV-2-Infektionen (symptomatisch + asymptomatisch) führt (Schutzwirkung etwa 80-90% nach der 2. Impfstoffdosis).“
Zudem wird die Wahrscheinlichkeit einer Infektion geimpfter Personen, bei gleichzeitig verminderter Virusausschüttung im Infektionsfall, nach wie vor als „signifikant vermindert“ dargestellt.
Aktuell ergeht jedoch eine Einschränkung: „In welchem Maß die Impfung die Übertragung des Virus reduziert, kann derzeit nicht genau quantifiziert werden.“
Das RKI erwähnt weiterhin, fettgedruckt, dass in der Summe das Risiko, dass „Menschen trotz Impfung PCR-positiv werden und das Virus übertragen, auch unter der Deltavariante deutlich vermindert“ sei.
Mit dem weiteren, nicht fett gedruckten Vermerk: „Es muss jedoch davon ausgegangen werden, dass Menschen nach Kontakt mit SARS-CoV-2 trotz Impfung PCR-positiv werden und dabei auch infektiöse Viren ausscheiden.“
Dabei könnten diese Menschen „entweder Symptome einer Erkrankung (die zumeist eher milde verläuft) oder überhaupt keine Symptome entwickeln“, wird angegeben.
Das RKI räumt weiterhin ein, dass der Impfschutz mit der Zeit nachlasse und die Infektionswahrscheinlichkeit zunehme. Es wird zu weiteren Infektionsschutzmaßnahmen geraten, wie Masken, Abstand etc.
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