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Kohleausstieg 2030 gefährdet?

RWE-Chef betrachtet Ausschreibungsvolumen für neue Gaskraftwerke als zu gering

Laut Markus Krebber, dem Chef des Energiekonzerns RWE sei der Bau neuer Gaskraftwerke dringend notwendig. „Die Bundesregierung sollte 15 bis 20 Gigawatt an neuen Kraftwerken ausschreiben, damit wir künftig genug Backup-Kapazitäten haben“, schlug er vor. Ansonsten müssten die Braunkohle-Kraftwerke und Tagebaue länger laufen.

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Markus Krebber, CEO of German energy giant RWE, presents his company's annual results during a press conference at RWE's headquarters in Essen, western Germany, on March 21, 2023. (Photo by Ina FASSBENDER / AFP)

Foto: Photo by INA FASSBENDER/AFP via Getty Images

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Der Chef des Energiekonzerns RWE, Markus Krebber, dringt auf rasche Ausschreibungen für neue Gaskraftwerke. Ansonsten sei der in Nordrhein-Westfalen für 2030 geplante Kohleausstieg gefährdet, warnte Krebber in der „Rheinischen Post“ vom Dienstag. “Das funktioniert nur, wenn wir 2025 die Ausschreibung der Gaskraftwerke bekommen“, stellte er klar. Ansonsten müssten die Braunkohle-Kraftwerke und Tagebaue länger laufen.
„Die neue Bundesregierung muss umgehend die Kraftwerksstrategie auf den Weg bringen, damit wir mit dem Bau der wasserstofffähigen Gaskraftwerke beginnen können“, verlangte der Konzernchef. Allein RWE wolle in Nordrhein-Westfalen „mindestens drei Gigawatt bauen“.

Krebber: Geplantes Ausschreibungsvolumen zu gering

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte den Bau von neuen Gaskraftwerken mit einer Leistung von bundesweit 12,5 Gigawatt ausschreiben wollen. Dies war am Widerstand der FDP und nach dem Bruch der Ampel-Koalition auch der Union gescheitert, die das Vorhaben nicht mittragen wollten.
Krebber kritisierte das von Habeck geplante Ausschreibungsvolumen als zu gering. „Die Bundesregierung sollte 15 bis 20 Gigawatt an neuen Kraftwerken ausschreiben, damit wir künftig genug Backup-Kapazitäten haben“, schlug er vor. Zudem solle die Politik den Brennstoffmix nicht vorschreiben, sondern dies in Verbindung mit dem EU-Emissionshandel dem Markt überlassen.
Der RWE-Chef äußerte sich auch zu sogenannten Dunkelflauten, also Zeiten, in denen wenig Wind- und Solarstrom zur Verfügung stehen. „Solche Dunkelflauten sind normal“, sagte dazu Krebber. Allerdings müsse man sich darauf besser vorbereiten und „neben Netzen und Erneuerbaren auch Speicher und Backup-Kraftwerke schneller ausbauen“. Die Gefahr von Blackouts sehe er jedoch nicht, da es hinreichende Reservekapazitäten und Steuerungsmöglichkeiten gebe. (afp/red)

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