Saarland: Ausländeranteil bei Messerdelikten dreifach höher als der Anteil Deutscher
Viele Medien berichteten kürzlich über die Antwort der saarländischen Regierung auf eine Anfrage der dortigen AfD. Leider verlor man dabei den Blick auf das Wesentliche. Denn wenn man die Einzelfälle ins Verhältnis zur Gesamtzahl an Menschen mit betreffender Herkunft setzt, dass bei Messerdelikten der Ausländeranteil fast dreimal so hoch ist, wie der Anteil deutscher Tatverdächtiger.

Foto: Daniel Bockwoldt/dpa
„Die meisten deutschen Tatverdächtigen bei Messerdelikten im Saarland heißen Michael, Daniel oder Andreas. Nur wenige deutsche Tatverdächtige haben zudem eine doppelte Staatsbürgerschaft. Das hat eine Antwort der Landesregierung auf eine kleine Anfrage der AfD ergeben. Die Aussagen dürften damit anders ausfallen, als es die Partei erwartet hat“, hieß es am Freitag in einem Artikel auf Spiegel-Online.
Die saarländische AfD wollte in Bezug auf die im September 2018 veröffentlichte Polizeistatistik zu Messerangriffen im Saarland wissen, wie viele der deutschen Staatsangehörigen eine doppelte Staatsangehörigkeit besitzen.
Laut Polizeistatistik, für den Zeitraum 1. Januar 2016 bis zum 30. April 2018, besaßen die meisten der 1.490 Tatverdächtigen bei Messerdelikten die deutsche Staatsangehörigkeit (842). Relativ gesehen fiel auf, dass viele Syrer (122) und Afghanen (36) ebenfalls vertreten waren. In 289 Fällen konnte der Angreifer nicht ermittelt werden.
Der Spiegel sieht Erwartung der AfD in Antwortschreiben für nicht erfüllt
Die Anfrage ergab, dass in nur 14 der insgesamt 842 Fällen eine zweite Staatsangehörigkeit vorhanden ist. So ist die türkische (vier Fälle), die kasachische (drei), die syrische, die italienische (je zwei), die französische, die georgische oder die russische (je ein Fall) Staatsangehörigkeit neben der deutschen vertreten.
Zudem wurde durch die AfD erfragt, ob es bei den aufgeführten 842 deutschen Staatsbürgern Häufungen bei Vornamen gibt.
Aus der Anfrage der AfD vermutet der “Spiegel”, dass die AfD mit vielen Menschen mit Migrationshintergrund rechnete. Und schlussfolgert aus der Antwort der Landesregierung, dass diese mutmaßliche Erwartung durch die Antwort auf die Anfrage nicht erfüllt wurde. Denn unter den 13 am häufigsten vorkommen Vornamen ist kein einziger ausländisch klingender Name dabei und die drei Spitzenreiter bei der Häufigkeit lauten: Michael (24-mal) Daniel (22-mal) Andreas (20-mal).
Der Anteil ausländischer Tatverdächtiger dreimal so hoch
Doch wie oberflächlich die Statistik durch den “Spiegel” und andere Redaktionen, die dieselbe Haltung zur Anfrage der AfD einnahmen, verstanden wurde, zeigt eine einfache Verhältnisrechnung mit den statistischen Daten.
Setzt man die 445* ausländischen Tatverdächtigen im Saarland ins Verhältnis zu der Ausländerzahl (119.330 Personen, Stand: 31.12.2017) in dem betreffenden Bundesland, so zeigt sich eine Gefährderquote von 0,37 Prozent.
Macht man dasselbe mit den 842 saarländischen Tatverdächtigen mit deutscher Staatsangehörigkeit plus den prozentualen Anteil an möglicherweise nicht ermittelten Tatverdächtigen mit deutscher Staatsangehörigkeit (203) und setzt sie ins Verhältnis zu der Gesamteinwohnerzahl Saarlands mit deutscher Staatsangehörigkeit, erhält man eine Gefährderquote von gerade mal 0,13 Prozent**.
Das bedeutet, der Ausländeranteil an Messerdelikten ist fast dreifach so hoch, wie der Anteil deutscher Staatsangehöriger an Messerdelikten im gleichen Zeitraum. (er)
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