Logo Epoch Times

Spahn will Heimbesuche durch neue Corona-Konzepte sicherer machen

top-article-image

Jens Spahn

Foto: über dts Nachrichtenagentur

author-image
Artikel teilen

Lesedauer: 3 Min.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) setzt darauf, mit umfangreichen Konzepten zu Abstand, Masken und Tests Besuche in Pflegeheimen während der Corona-Pandemie sicherer zu machen. “Wir wollen Pflegebedürftige bestmöglich schützen und nicht isolieren”, sagte Spahn am Freitag bei der Vorstellung einer Handreichung für Besucherkonzepte in den Einrichtungen. Die Pandemie bedrohe die Schwächsten, die Hochbetagten und Pflegebedürftigen. Die Deutsche Stiftung Patientenschutz forderte mehr Geld und Personal für die Heime.
Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, betonte, die Beschäftigten in den Einrichtungen stünden vor “unglaublichen Herausforderungen”. Aber der persönliche Kontakt sei für die Bewohner unverzichtbarer Bestandteil ihres Lebens und dürfe deshalb nicht infrage gestellt werden.

Kein Eintritt für Besucher mit Erkältungssymptomen

Die von ihm und Spahn vorgestellten Handreichungen enthalten konkrete Empfehlungen zu Besuchen in Pflegeheimen. Besucher mit Erkältungssymptomen sollten demnach generell keinen Zutritt zur Einrichtung erhalten. In Extremsituationen wie der Sterbebegleitung sollten Ausnahmen möglich sein. Die Einrichtungen sollten vor jedem Besuch abfragen, ob Erkältungssymptome vorliegen und die Temperatur messen. Ergänzend kann außerdem ein Schnelltest vorgenommen werden.
Tests könnten bei erhöhten regionalen oder lokalen Inzidenzen die Sicherheit der Besuche erhöhen, heißt es in den Empfehlungen weiter. Dies komme insbesondere infrage, wenn der Mund-Nasen-Schutz kurzzeitig abgenommen werden müsse oder der Abstand nicht eingehalten werden könne – etwa bei der Zubereitung von Speisen oder der Körperpflege.

Alle Besucher sollen sich registrieren lassen

Solange die Besucher einen enganliegenden Mund-Nasen-Schutz tragen, den gebotenen Abstand einhalten und die Visite in einem ausreichend belüfteten Raum stattfinde, sei nicht mit einem wesentlich erhöhten Infektionsrisiko für die Bewohner zu rechnen. Die professionellen FFP2-Masken für den Atemschutz seien dann sinnvoll, wenn sie professionell angepasst und auf ihre Dichtigkeit überprüft werden.
Bei der Ankunft in der Einrichtung sollten sich alle Besucher registrieren lassen, um im Fall einer Infektion den Kontakt nachverfolgen zu können. Geeignete Orte für Besuche seien die Räume der Bewohner – insbesondere, wenn es sich um Einzelzimmer handelt.

Stiftung Patientenschutz: Systematische PCR-Tests fehlen

Die Stiftung Patientenschutz bezweifelte, dass die Empfehlungen einen durchschlagenden Erfolg bringen werden. Es sei fraglich, ob sie die Isolation der 900.000 Menschen in den 12.000 Pflegeheimen verhindern können, sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch der Nachrichtenagentur AFP.
Denn vor Ort fehlten systematische PCR-Tests (die sowieso nur einen Hinweise auf eine Infektion liefern, aber nicht nachweisen) und ergänzend tägliche Schnelltests (die noch unzuverlässiger als die PCR-Tests sind) für Mitarbeiter und Besucher. “Doch hier personell und finanziell zu unterstützen, dazu findet sich nichts in dem rechtlich unverbindlichen Papier der Bundesregierung.” (afp)

Kommentare

Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.